Einfach zum Nachdenken

Einfach zum Nachdenken - DesignBlog

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Angst

Zweifel frisst Selbstsicherheit

Plädoyer für die Unsicherheit

Mich überfallen häufig Zweifel. Dann stelle ich (fast) alles in Frage und auf den Kopf. Oft erfolgt der Angriff ganz unvermittelt, unerwartet, wie ein Überfall im Dunkeln, aus dem Nichts, meistens dann, wenn ich allein bin mit mir, wenn ich nicht unter eigener „intellektueller Aufsicht“ stehe, mich dem Nichtstun hingebe, einfach nur dasitze und überlege. Manchmal schleicht sich der Zweifel aber auch ganz langsam und gemächlich an mich heran, konfrontiert mich zum Beispiel mit einer Äußerung eines Bekannten, einer Kollegin, eines Freundes. War es wirklich so gemeint, wie es gesagt wurde? Oder sagte sie es nur, um mich zu beruhigen, mir schön zu tun, mir Honig ums Maul zu schmieren oder um mich bzw. das lästige Thema loszuwerden?

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Josch 09.01.2023, 12.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Unsre verschwundenen Herzen

Über die Liebe in einer von Angst zerfressenen Welt

Der Brief kommt an einem Freitag. Natürlich aufgerissen und wieder versiegelt mit einem Aufkleber, wie alle Briefe: Geprüft zu Ihrer Sicherheit…, so beginnt der Roman von Celeste Ng, der vom zwölfjährigen Bird handelt, der allein mit seinem Vater, einem Sprachwissenschaftler, der – seit die Mutter spurlos verschwunden ist – als Hilfskraft in der Universitätsbibliothek arbeitet und finanziell mehr schlecht als recht durchs Leben kommt. Der Vater hat Bird, der eigentlich Noah heißt, eingeschärft, dass sie mit der Mutter nichts mehr zu tun haben und dass er, wenn ihn jemand fragen sollte, sagen solle, dass sie auch nicht wüssten, wo sich die Mutter aufhalte. Seit Langem wird ihr Leben von einem Gesetz – kurz PACT genannt – bestimmt, das die amerikanische Kultur und Tradition bewahren soll. Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert und verfolgt, die Kinder zwangsadoptiert und von den Eltern getrennt, um sie dem feindlichen Einfluss zu entziehen.

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Josch 20.10.2022, 21.05 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Empathie: Was ist das?

„Echtes Mitgefühl kann sich nur im Alltagsleben äußern“

Nach Ansicht von Manfred Spitzer, Professor für Psychiatrie in Ulm, sind immer weniger (junge) Menschen zur Empathie fähig. Vereinfacht gesagt, begründet er dies damit, dass sie aufgrund ihrer permanenten Präsenz im Netz nicht mehr unmittelbar und direkt erleben, sondern nur noch über ein Medium. Dadurch verlieren sie, so Spitzer, wenn ich ihn richtig verstanden habe, das Gefühl für Menschen und ihre Probleme. Der Psychiater und Neurologe äußerte dies vor Kurzem in einem Interview im Fernsehen. Spitzer, den ich aufgrund verschiedener Vorträge und Publikationen sehr schätze, ließ mich betroffen und verunsichert zurück. Nicht dass ich alles, was der hochrenommierte Wissenschaftler von sich gibt, ohne nachzudenken glauben würde. Aber zum Nachdenken brachte es mich schon.

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Josch 01.10.2018, 14.03 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Kostbarkeit jedes Augenblicks genießen

Wie man die Angst vor dem Tod überwindet

Bei der Suche nach einem Buch über den Stamm der Seneca-Indianer und ihre Langhäuser stieß ich auf Irvin D. Yaloms Buch „In die Sonne schauen“. Ich blätterte darin, las mich fest und war sofort wieder davon fasziniert, wie schon vor etlichen Jahren, als ich es zum ersten Mal las. Die zentrale Botschaft des Buches ist, dass der Grund aller Ängste die Angst vor dem Sterben sei und dass uns die Furcht vor dem Tod ein Leben lang begleite.

Yalom, einer der bedeutendsten Psychotherapeuten der Gegenwart, empfindet die Philosophen für seine Arbeit hilfreicher als psychoanalytische Fachliteratur. Vor allem Epikur hat es ihm angetan, der schon 300 vor Christus unsere allgegenwärtige Furcht vor dem Tod als die Grundwurzel allen Elends betrachtete. Siehe auch die wunderbare Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“ von Leo Tolstoi, in dem der Sterbende Protagonist sich in der allerletzten Phase seines Lebens sich seines Seins bewusst wird. Er entdeckt sein Mitgefühl für seine Familie, die ihn ertragen musste und die er quälte, und kann dadurch in der Freude des intensiven Mitgefühls in Ruhe sterben.

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Josch 10.07.2018, 16.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Eine Erzählung über den Sinn des Lebens

Warum bist du hier?

Vor Kurzem hatte der dtv-Verlag zu einem Empfang ins „Café am Rande der Welt“ mit John Strelecky geladen. Dem Autor ist mit seinem Buch, das in Deutschland unter dem Titel „Das Café am Rande der Welt“ erschienen ist und dessen Originaltitel „The Why Are You Here Café“ lautet, ein Weltbestseller gelungen. Strelecky stellt darin auf unterhaltsame Weise existenziell-brisante Fragen: Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? und  Führst du ein erfülltes Leben? Eingebettet sind diese Fragen in eine interessante und unterhaltsame Geschichte: Der Erzähler gerät auf der Autobahn in einen Stau. Nichts geht mehr vorwärts. Wie im „realen“ Leben des Protagonisten. Da entschließt er sich zu wenden und von der Autobahn abzufahren. Dabei verfährt er sich hoffnungslos, das Benzin geht zur Neige, keine Ortschaft weit und breit, und es wird Nacht.

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Josch 25.06.2018, 18.43 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Negative Gefühle wegatmen

Was gegen meine schlechte Stimmung hilft

Es gibt Tage, da will einfach nichts gelingen. Schon beim Aufwachen sind wir muffig, schlecht gelaunt, würden am liebsten liegen bleiben und uns die Decke über den Kopf ziehen. Aber dann stehen wir doch auf. Unsere Mitmenschen sagen dann vielleicht, er ist heute mit dem linken Fuß (oder Bein) aufgestanden. Dabei ist es völlig unerheblich, ob wir mit dem linken, rechten oder mit beiden Beinen zugleich aus dem Bett gestiegen sind. Man wird auch auf dem falschen Fuß erwischt, was ja nichts anderes bedeutet, als dass der Moment gerade ungünstig ist, dass etwas ungelegen kommt und man auf das, was einem gerade passiert, nicht vorbereitet ist. 

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Josch 22.04.2018, 20.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL

"Ist die Oma jetzt ein Engel?"

Gespräch mit meinem (damals) vierjährigen Sohn

Es ist kurz vor Mitternacht. Ich sitze an meinem Schreibtisch und arbeite an einem Text, als ich meinen Sohn lautstark weinen höre. Ich laufe in sein Zimmer: Da sitzt er im Bett und weint gotterbärmlich. Es stößt ihn förmlich, sodass die Worte nur abgehackt hervorkommen. Ich kenne dieses Weinen. Als Kind habe ich auch oft so geweint. Dieses herzzerreißende Weinen ist Ausdruck tiefer, maßloser Traurigkeit.

Ich nehme meinen Sohn vorsichtig in den Arm, wische ihm die Tränen ab und streichle ihn.

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Josch 07.04.2016, 20.35 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Kann man Nichtstun üben?


© fotolia Petair

Nichts tun, einfach nur still sitzen, nicht sprechen, nichts lesen, nichts betrachten, nicht herumlaufen, keine Musik hören, nicht aufs Smartphone starren, nicht Radio hören, nicht fernsehen, nicht an der Kleidung herumzupfen, nicht einschlafen, nicht in Gedanken durchspielen, was ich als nächstes erledigen will. Überhaupt nichts machen! Vielleicht sagen Sie auch wie mein Freund Zafer: „Das geht doch gar nicht! Das bringt doch keiner fertig. Ich werde allein schon bei dem Gedanken, nichts, aber auch gar nichts zu tun, unruhig! Sich hinsetzen und Zeitung lesen, das geht. Vielleicht auch nur eine Tasse Kaffee trinken. Das auch, aber überhaupt nichts tun, das bringe ich nicht fertig!“
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Josch 23.12.2015, 00.00 | (5/5) Kommentare (RSS) | TB | PL

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