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Träume, die die Welt verändern

„I have a dream“

Träume haben Konjunktur. Also nicht die Träume, die jeder Nacht für Nacht hat und an die er sich meistens nach dem Aufwachen nicht mehr erinnern kann, weil er seine Träume nicht pflegt und ihnen nicht den Raum gibt, den sie eigentlich verdienten. Aber das wäre eine eigene Geschichte. Ich meine die ganz „normalen“ Träume von einer besseren, einer idealen Welt, einer Welt ohne Kriege, ohne Hunger, ohne Flüchtlingsströme und ohne drastische Klimaveränderungen. Diese Träume sind überlebensnotwendig.



Ein Traum verändert die Welt 

Ich denke an Martin Luther King und seinen Traum von einer Welt ohne Rassenhass. Die Rede Martin Luther Kings, die er im August 1963 gehalten hat, hat das Denken vieler Menschen auf der ganzen Welt beeinflusst, inspiriert und verändert, die Realität allerdings nicht in dem Umfang zum Guten gewendet, wie sich das vor allem die schwarze Bevölkerung der Vereinigten Staaten damals gewünscht hat. Und dennoch war der Traum nicht sinnlos. Wir würden uns sonst nicht nach über 56 Jahren noch der Rede des großen Bürgerrechtlers erinnern.


Träume, die fürs Überleben wichtig sind 

Jeder Mensch hat irgendwelche Träume. In den meisten geht es um die ganz persönlichen, banalen Dinge des Lebens: um den idealen Partner, um den Traumjob, um Autos, Häuser, Reisen, ferne Länder, um Ruhm und Ehre, um Geld und Anerkennung. Viele Träume werden tatsächlich realisiert, andere Träume bleiben, was sie sind: Schäume, wie ein Sprichwort sagt. „Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen“, sagte Che Guevara. Bei Pascal Voggenhuber, dem schweizer Medium, habe ich gelesen, dass Träume unseren Selbstwert beeinflussen und für die gesunde Selbstliebe von großer Bedeutung sind. Ignorieren wir nämlich unsere Träume oder werden uns ihrer nicht bewusst, dann sagt das sehr viel über den Umgang mit uns selbst aus: Wir nehmen uns nicht ernst, fühlen uns unbedeutend, glauben, dass wir ohnedies nichts bewirken, ignorieren unser Unbewusstes und dergleichen mehr.

Wenn man sich die Fridays-for-future-Bewegung betrachtet, dann war es sicher auch nichts anderes als der Traum einer einzigen Jugendlichen, getrieben von der Sorge und Angst um die Zukunft, der diese Bewegung ausgelöst hat. Greta Thunberg hat ihren Traum öffentlich gemacht und damit eine Lawine ins Rollen gebracht. Wie es eben bedeutsame Träume so an sich haben, wie man am berühmtesten Beispiel Martin Luther Kings sehen kann. An den jugendlichen Fridays-for-future-Träumern kann keiner mehr achtlos vorübergehen. Der Traum des einen löst einen Traum bei einem anderen aus, und so beginnt ein Umdenken, das entscheidende Veränderung auslöst.


Träume, die jeden Menschen angehen

Ich habe einen Traum, eine Art Gegenkraft zur destruktiven Realität, ist in gewisser Weise auch das, wie Harald Welzer in seinem höchst interessanten Buch „Alles könnte anders sein“ die gesellschaftliche, wirtschaftliche, ökologische und politische Zukunft skizziert. Es geht nicht um Visionen, die Helmut Schmidt immer verächtlich ablehnte, da Visionen in seinen Augen eine Art Trugbilder seien. Schmidt ging es um die konkrete Vorstellung, nicht um Träume und Visionen. Die Träume der Jugendlichen sind alles andere als vage oder verworren, sie sind ganz konkret und anschaulich. Sie sind substanziell und existenziell. Sie sind weder unrealistisch noch schwärmerisch, sie sind ein Appell an die Gesellschaft und die Politik, endlich mit der Umweltzerstörung aufzuhören, so wie Welzer einen neuen Realismus in Bezug auf Migration, Solidarität, Wirtschaft und das persönliche, individuelle Leben beschreibt.


Träume haben persönliche Konsequenzen  

Die Metapher I have a dream steht für jede Form der Veränderung. Wer sie heute gebraucht, bezieht sich selbst in diesen Veränderungsprozess mit ein. Es heißt schließlich nicht, you have a dream, sondern I have a dream.  I have a dream meint etwas Großes, Gewaltiges. Wenn ich von meinem Traum spreche, dann arbeite ich konsequent an der Realisierung des Traums mit, ich schließe mich nicht aus. Ich überlege mir: Was kann ich persönlich zu einer lebenswerten Zukunft beitragen? Beim Bundesumweltministerium gibt es den sogenannten CO2-Rechner. Es lohnt sich, seinen eigenen CO2-Ausstoß zu errechnen und sich zu überlegen, was man konkret zu einer besseren Ökobilanz beitragen kann, mit allen Einschränkungen, die eventuell damit verbunden sind. Aber wenn wir uns ernst nehmen und daran glauben, dass sich unser Traum von einer besseren Zukunft realisieren lässt, dann hat unser Traum persönliche Konsequenzen. Ich wünsche uns allen den Mut zum Träumen, damit wir für die notwendigen Veränderungen kämpfen können. Wir dürfen das nicht nur den Jugendlichen überlassen.

Abbildung: © pexels, Karyme França

Josch 28.06.2019, 15.26

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