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Thomas Perry: Die Hüterin der Spuren


Vorbemerkung

Der Roman ist vor etwa 15 Jahren erschienen. Damals habe ich ihn zum ersten Mal gelesen. Das Buch ist nur noch übers Antiquariat zu bekommen. Dennoch will ich den Thriller hier besprechen, weil ich ihn höchst spannend und originell finde und weil ich damals wegen dieses Textes monatelang nur noch Literatur zum Thema Indianer las. Auch eine äußerst spannende und obendrein höchst interessante Materie.

An James Fenimore Coopers Lederstrumpf fühlt sich ein Rezensent im Internet erinnert, wenn er mit Jane Whitefield, einer Halb-Indianerin aus dem Stamm der Seneca, durch die einsamen Wälder der Adirondacks im Staat New York streift. Unweit der Metropolen der Ostküste, im alten Indianerland, verfolgt Thomas Perrys Protagonistin bei ihrem ersten Auftritt die Spuren eines mehrfachen Mörders.

Als Jane nach einem ihrer Spezialeinsätze, bei dem sie der jungen Rhonda Eckerly zur Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann verholfen hat, nach Hause kommt, ist ein sehr gut aussehender, 1,90 Meter großer Mann in ihr Haus eingestiegen und erwartet sie.

Er stellt sich als John Felker vor, der von Harry Kemple ihre Adresse bekommen habe. Jane hatte Harry vor fünf Jahren zu einer neuen Identität verholfen und verschwinden lassen. Harry war auf der Flucht vor zwei Mördern, die Jerry Cappadocia, den Sohn eines Mafiabosses umgebracht hatten. Harry hatte eine illegale Spielrunde betrieben, in die Jerry sich aufnehmen ließ, was Harry in große Schwierigkeiten gebracht hatte. Nach dem Mord an Cappadocia waren alle möglichen Leute hinter Harry her, um zu erfahren, wer die Mörder Jerrys waren, die Harry beobachtet hatte.

Jane ist zunächst skeptisch, aber nachdem sie Felkers Angaben telefonisch überprüft hat, glaubt sie ihm und willigt ein, ihm zu einer neuen Identität zu verhelfen. Auf der Flucht werden sie von vier Männern verfolgt, die offenbar Felker bis zu Janes Haus verfolgt haben. Jane gelingt es, die Männer abzuschütteln und John zu ihrem Stamm der Seneca zu bringen, wo die beiden einige Zeit bleiben, bis Jane die neuen Papiere für John organisiert hat. Während dieser Zeit im sicheren Versteck verliebt sich Jane in John. In der letzten Phase der Flucht fliegen die beiden nach Vancouver, wo Jane bei einem Chinesen die neuen Papiere für John in Auftrag gegeben hat. Lew Feng ist der beste Fälscher, den Jane kennt. Er hat auch Harry eine neue Identität gegeben. Für John hat er Führerschein, Ausweis und Versicherungskarte erstellt, hat ihm ein neues Auto gekauft und ihm eine Wohnung in Medford, Oregon, angemietet. Jane und John, der nun John Young heißt, trennen sich, Jane fliegt zurück nach Buffalo. Und John soll seine Reise nach Medford antreten.

Einige Tage später liest Jane durch Zufall in der Zeitung, dass Harry Kemple in Santa Barbara ermordet worden sei. In Panik versucht Jane, Lew Feng in Vancouver zu erreichen und stellt fest, dass auch er ermordet wurde. Für Jane ist nun John in höchster Gefahr, und sie macht sich sofort auf den Weg nach Medford, um John beizustehen. In Medford stellt Jane fest, dass John hier nie angekommen ist. Sie fliegt weiter nach Santa Barbara, wo sie die vier Männer, die John verfolgt hatten, aufspürt und von ihnen erfährt, wer John wirklich ist. Er hat Harry und Lew Feng umgebracht. Er musste dringend Harry finden, da dieser wusste, dass John, der in Wahrheit James Michael Martin heißt, als Auftragskiller Jerry Cappadocia umgebracht hat.

Für Jane beginnt nun die Jagd auf James M. Martin. Sie besorgt sich durch einen Trick die Gefängnisakte von Martin, der acht Jahre im Gefängnis saß, wo er auch Harry kennenlernte. Durch die Gefängnisakte verfolgt sie Martins Weg zurück nach Lake Placid im Staat New York, wo er geboren ist. Jane vermutet, Martin werde sich in die Gegend zurückziehen, die er am besten kennt und wo er sich am sichersten verstecken kann. Über den Honda Accord, den ihm Lew Feng gekauft hat und den – wie Jane vermutet – Martin abstoßen würde, weil er für ihn zu klein ist, kommt Jane ihm auf die Spur. Martin zieht sich in die Einsamkeit der Berge und Wälder zurück, um sich zu verstecken und abzuwarten, ob ihn Jane verfolgen und ihn finden würde. Und Jane folgt ihm und spürt ihn auf ...

Thomas Perry schuf mit seiner Protagonistin Jane Whitefield eine höchst fantasievolle Figur. Die Halbindianerin, die zum Stamm der Seneca gehört, lässt Menschen verschwinden und verhilft ihnen zu einer neuen Identität. Wer möchte das nicht auch manchmal? Einfach ein neues Leben beginnen, alles hinter sich lassen, ein neuer Mensch werden, aus den Schwächen und Fehlern eine radikale Konsequenz ziehen. Kein Mensch in der Realität kann das. Jane Whitefield schon. Denn in der Fantasie ist alles möglich.

Perry hat vier oder fünf Romane mit der Heldin geschrieben. Ich fand sie alle spannend, von der ersten bis zur letzten Seite.

Thomas Perry: Die Hüterin der Spuren. Ursprünglich im Piper-Verlag

Josch 07.04.2017, 16.57

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