Einfach zum Nachdenken

Einfach zum Nachdenken - DesignBlog

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Polizei, dein Freund und Helfer

Verlässlichkeit heißt Sicherheit  

Vor einigen Monaten, als wir uns noch ohne Nase-Mund-Schutz und ohne Abstandsregeln beachten zu müssen, sozusagen "frei" bewegen durften, wurde ich auf dem Weg zur U-Bahn von einer jungen Frau gefragt, was mir zu dem Begriff Verlässlichkeit einfallen würde. Der erste Impuls war, der Frage auszuweichen und die junge Frau einfach stehen zu lassen. Doch dann überwog doch die Neugier. Eigentlich doch ganz einfach, ging es mir durch den Kopf. Sich auf jemand zu verlassen, heißt, jemandem vertrauen. Verlässlichkeit heißt Sicherheit, Zuverlässigkeit. Verlässlich sein heißt vertrauenswürdig sein. Während mir, ohne etwas zu sagen, diese Bedeutungen im Kopf herumschwirrten und die Interviewerin neugierig lächelnd auf meine Antwort wartete, dachte ich an den Dieselskandal und Scheuers PkW-Maut, die auf das genaue Gegenteil von Verlässlichkeit hinausliefen. Es wurde ein kurzes, jedoch sehr interessantes Gespräch, bei dem die junge Frau erwähnte, dass sie für ein Meinungsforschungsinstitut unterwegs sei.

...weiterlesen

Josch 18.09.2020, 20.42 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Freuden des Teufels

"Die Angst ist stärker als das Gewissen"

Als Danuta mit ihrem Erstgeborenen Juzik in der litauischen Einöde eines jüdischen Friedhofs auftaucht, wo Efraim, der Vater ihres verstorbenen Liebhabers Totengräber und Steinmetz ist, nimmt sie dieser auf, ohne lange zu fragen. Allerdings müssen beide jüdische Namen annehmen, nämlich Danuta-Gadassa, und aus Juzik wird Jakob. Nachdem Jakob auf Wunsch des Großvaters beschnitten wurde, ist die Welt auf dem Friedhof wieder in Ordnung. Warum Danuta-Gadassa allerdings nicht auf das Erbgut ihrer vornehmen Tante Stefania nach Weißrussland zurückgekehrt ist, kann sie sich selbst nicht erklären. Und so bleibt sie auf dem Friedhof und tritt mit ihrem Sohn Jakob Efraims Erbe als Bestatterin an.

...weiterlesen

Josch 25.08.2020, 17.11 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Klee Wyck – die, die lacht

Leben mit den Ureinwohnern Nordamerikas

Der Mord an Georg Floyd, einem Schwarzen, am 25. Mai 2020 durch einen weißen Polizisten löste weltweit Proteste aus. Sie führen uns in erschreckender Weise vor Augen, dass nicht nur die schwarze Bevölkerung in den Vereinigten Staaten unter offenem und verstecktem Rassismus zu leiden hat, sondern sie konfrontiert uns auch mit unserem eigenen, persönlichen Rassismus, unseren Vorurteilen und Ausgrenzungen. Rassismus richtet sich nicht nur gegen Schwarze. Er betrifft Menschen mit anderer Hautfarbe, Herkunft, Sprache, Kultur, ja sogar Kleidung, Bräuchen und anderer Religion. In den allermeisten Fällen denken weiße Menschen bei der Konfrontation mit Rassismus vor allem an schwarze Menschen. In Nordamerika aber gibt es auch nach wie vor rassistisches Denken gegenüber der indigenen Bevölkerung, den Ureinwohnern Nordamerikas. Wie befreiend, liebevoll und faszinierend ist doch das in diesem Frühjahr erschienene Buch "Klee Wyck – Die, die lacht" von Emily Carr, das im Verlag Das kulturelle Gedächtnis erschienen ist.

...weiterlesen

Josch 27.07.2020, 15.31 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich

Dem inneren Kompass folgen

Im Leben eines jeden Menschen gibt es Zeiten, in denen er unzufrieden ist, Phasen, die nicht so laufen, wie er sich das vorstellt. "Das Leben ist eben kein Wunschkonzert", versuchen manche sich dann mit dem etwas abgedroschenen Spruch zu beruhigen. Da kann man nichts machen. Wie schrecklich! Manchmal verschwinden solche niederdrückenden Phasen auch wieder ganz von selbst, zumal dann, wenn es sich lediglich um eine Laune des Schicksals handelt: "Er ist zurzeit nicht so gut drauf!" – "Ihr geht es im Moment nicht so gut!" Oft muss man nur mit den richtigen Leuten reden, und schon lichten sich die grauen Schleier, und das Leben wird wieder bunt. Was aber, wenn es um tiefer liegende Probleme geht, die sich nicht einfach so beiseite schieben lassen? Wenn einem das Leben wie eine perfekte Fassade vorkommt, die man vor sich herträgt, um vor den Mitmenschen zu verbergen, dass es im Inneren brodelt?

...weiterlesen

Josch 01.07.2020, 18.29 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Wahrheit ist

Wie Dichtung Wahrheit wird

Ein Online-Magazin schickt einem erfolgreichen Schriftsteller einen Fragenkatalog. Dem Schriftsteller kommt das im Augenblick sehr gelegen, denn er hat seit Längerem mit einer massiven Schreibblockade zu kämpfen. Und so nimmt er sich lange Zeit und beantwortet die Fragen aus seiner Sicht "wahrheitsgemäß". Auf diese Weise entsteht ein vielschichtiger Roman, der den unbefangenen Leser gründlich verunsichert. Zentrales Thema des Romans ist die Wahrheit, die aus der subjektiven Perspektive des Schriftsteller allerdings nicht immer das ist, was sie objektiv sein sollte: "Wahrheit ist das Wahre, der richtige Sachverhalt, die Übereinstimmung mit den Tatsachen", wie es im Deutschen Wörterbuch heißt. Wahrheit ist oft sehr subjektiv.

...weiterlesen

Josch 10.06.2020, 20.31 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wertschätzung mit Halbwertszeit?

Krise bedeutet Entscheidung bzw. Wendung
Viele Menschen können das C-Wort nicht mehr hören. Sie demonstrieren gegen die notwendigen Freiheitsbeschränkungen und schließen einfach die Augen vor dem Ansteckungsgeschehen. Schwups: Schon ist sie weg, die Gefahr! Ob wir die Pandemie leugnen, sie ignorieren oder ernst nehmen: Diese Krise betrifft jeden Menschen, mag man sich noch so sehr dagegen sträuben. Das Wort Krise kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet Entscheidung, Höhepunkt, Wendung; griechisch krīnō: entscheide. Eine Krise führt also zu Veränderungen, und das bedeutet, dass nach der Krise vieles nicht mehr so sein wird wie es einmal war. Selbst wenn viele Wirtschaftsbosse davon träumen, einfach den Hebel umzulegen, und schon füllen sich wieder ihre Kassen. ...weiterlesen

Josch 14.05.2020, 09.22 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Wer stärker fühlt, hat mehr vom Leben

Die Kraft der Sensibilität

Noch vor drei Monaten sah es so aus, als hätten nur die Menschen Erfolg, die sich lautstark und mit Macht durchsetzen können. Manager in Leitungspositionen, so schien es, können es sich nicht leisten, sich mit Gefühlen, mit Emotionen auseinanderzusetzen. Wer wirtschaftlich erfolgsorientiert denkt, für den zählen ausschließlich sachliche Gründe, da sind Gefühle nur hinderlich. Und wenn ein Mitarbeiter im Unternehmensgefüge Gefühle zeigte, dann war er in vielen Augen wegen seiner Sensibilität krank und hinderlich für den geschäftlichen Erfolg. „Ob der für diese Aufgabe geeignet ist? Der ist doch so sensibel!“, so redet(e) man hinter vorgehaltener Hand über ihn.

Und nun spült eine Pandemie Gefühle an die Oberfläche, fordert auch von sonst kühl agierenden Menschen Sensibilität ein, zumindest neben aller gebotenen Sachlichkeit und Rationalität das Gefühl für andere: Welchen Abstand muss ich einhalten? Wie kann ich mich und andere schützen? Wie einander helfen? etc.  In diese Situation kommt ein Buch wie „Wer stärker fühlt, hat mehr vom Leben“ von Kathrin Sohst wie gerufen. Ohne auf die Pandemie zu rekurrieren, die verständlicherweise beim Entstehungsprozess des Buches noch nicht ausgebrochen war, zeigt die Autorin mit ihrem Buch, welche Kraft Sensibilität entwickeln kann und dass Empfindsamkeit für unser Leben bereichernd ist.

...weiterlesen

Josch 30.04.2020, 11.51 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Berliner Briefe

"Was ist aus uns geworden?"

Was ist aus uns geworden? Oder sollte man besser fragen: „Was wird aus uns werden?“ Man liest in letzter Zeit häufig, dass wir uns im Krieg befinden würden. Im Krieg gegen ein Virus. Das ist ein völlig falsches, unpassendes Bild. Wer die Pandemie und ihre Auswirkungen als Krieg beschreibt, der diskriminiert und setzt sich verächtlich über die Leiden der Menschen hinweg, die einen wirklichen Krieg durchlebt haben oder im Krieg ihr Leben gelassen haben. Über die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und was der Krieg aus den Menschen im Nachkriegsdeutschland gemacht hat, geht es in den dreizehn fiktiven Briefen von Susanne Kerckhoff an einen Freund in Paris, der vor Ausbruch des Krieges emigriert war. „Was ist aus uns geworden?“ fragt sie in ihrem ersten Brief. Ja, was ist aus den Menschen geworden, die diesen furchtbaren Krieg überstanden haben?

...weiterlesen

Josch 16.04.2020, 19.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Becoming. Meine Geschichte

„Vielfalt macht uns erst zu dem, was wir sind“

Nachrichten in diesen schwierigen Zeiten können einem ganz schön was abverlangen, zumal, wenn von der Situation in den Vereinigten Staaten berichtet wird und man sich diese peinlichen, aufgesetzten Auftritte des Präsidenten ansehen muss, die ich einfach unerträglich finde. Mit Wehmut denke ich nicht nur in solchen Momenten an seinen Vorgänger und bin immer wieder fassungslos, wie eine so große Nation einen Menschen wie Donald Trump zum Präsidenten wählen konnte. Ein wunderbares Kontrastprogramm dagegen der Weg Barack Obamas zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, erfrischend, spannend und mit vielen, teilweise intimen Details erzählt von seiner Frau Michelle aus ihrer Perspektive. Doch das ist nur ein Teil des Inhalts ihres Buches Becoming. Meine Geschichte, in dem es verständlicherweise um Michelle Robinson Obama geht und nicht nur um den ehemaligen Präsidenten der USA.

...weiterlesen

Josch 01.04.2020, 17.14 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Pandemie mit Veränderungspotenzial

Gesellschaft im Wartestand

Die Corona-Seuche schnürt uns ein, fährt unser Leben herunter. Experten geben uns täglich ein „Update“ über den Stand der Pandemie. Sie versorgen uns mit den besten Gegenmaßnahmen und sinnvollsten Verhaltensregeln. Früher hätte man gesagt, sie aktualisieren den Stand der Dinge. Das klingt aber nicht so gut. Die Seuche hat bei vielen Menschen bereits ein erstaunliches Umdenken ausgelöst und zu einer nie für möglich gehaltenen Solidarität geführt. Wir befinden uns im Wartestand: Wird es mich auch erwischen? Wie wird es mir dann gehen?

Was mich am meisten beunruhigt, ist die Ungewissheit: Wie lange wird das alles dauern? Wie lange werden Geschäfte, Buchhandlungen, Cafés und Restaurants geschlossen bleiben, wie lange werden die Reisebeschränkungen dauern? Konstantin Wecker hat vor vielen Jahren auf einem Open-Air-Konzert in Salzburg als Einleitung zu seinem Lied „Wenn der Sommer nicht mehr weit ist“ sinngemäß gesagt: Wenn man sich vorstellt, noch dreißig Jahre Leben vor sich zu haben, dann sei das eine ziemlich lange Zeitspanne. Aber nur noch dreißig Sommer vor sich zu haben, das sei erschreckend überschaubar.

...weiterlesen

Josch 18.03.2020, 13.33 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

2024
<<< Mai >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
  0102030405
06070809101112
13141516171819
20212223242526
2728293031  
Folge mir per E-Mail

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Bitte wähle das richtige Zeichen aus:Baum
Social Web


Instagram

Blogverzeichnis - Bloggerei.de TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste