Einfach zum Nachdenken

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Vergessene Begriffe der schwarzen Kunst (Buchdruck) und Literatur



  • Abnudeln

    Setzersprache: Einen oder mehrere Korrekturabzüge herstellen. Heute: Etwas lustlos und ausdruckslos darbieten. Kopieren

  • Anstechen

    Der scheinbar aus dem Jägerlatein übernommene Begriff umschreibt das Herausziehen von Buchstaben aus der Druckform mit der Albe.

  • Argot

    Frz.: Gaunersprache, Rotwelsch; Berufssprache, Privatsprache (Jargon)

  • Asteronym

    Durch drei Sternchen ersetzter Verfassername (von ***)

  • Auflage

    Die Gesamtzahl der unverändert vervielfältigten Exemplare eines Buches oder Druckwerkes

  • Augenpulver

    Kommt Pulver in die Augen, wird es unangenehm. Ähnlich wirkt ein Text mit einer sehr kleinen Schrift. Wenn die Lettern kaum größer als Pulverkörner sind, kann man solches Augenpulver nicht mehr lesen.

  • Belletristik

    Frz.: schöne Wissenschaften, Bezeichnung für schöngeistige Literatur (auch Unterhaltungsliteratur) im Gegensatz zu wissenschaftlicher Literatur (auch Sachbuch)

  • Blindband

    Ein Probeband, der gewöhnlich per Hand hergestellt wird, um besser beurteilen zu können, wie das geplante Buchformat und das Papier ausfällt. Verständlicherweise ist das Buch unbedruckt.

  • Bogen

    Großes Papierblatt, das beidseitig bedruckt, mehrmals gefalzt und auf das gewünschte Buchformat geschnitten wird. In der Regel sechzehn Seiten (acht auf jeder Seite).

  • Cicero

    Maßeinheit für Satz und Layout: 1 Cicero sind 12 Punkt (4,513 mm), 4 Cicero sind eine Konkordanz

  • Durchschuss

    Abstand der einzelnen Zeilen zueinander.

  • Edition

    Lat.: Herausgabe. Veröffentlichung bzw. Ausgabe von Büchern

  • Ellipse

    Griech.: Auslassung; bewusste oder unbewusste Auslassung eine Wortes innerhalb eines Satzes, ohne dass der Sinnzusammenhang zerstört wird.

  • Fadenheftung

    Robuste Bindeart eines Buches, bei der jeweils ein Bogen (16 Seiten) in der Mitte (meist zwischen Seite 8 und 9 vernäht und auf einen Gazastreifen geheftet wird. Vor allem für Bücher, die oft aufgeschlagen werden (z.B. Kochbuch), ratsam.

  • Faktor

    Früher korrekter Ausdruck für den Meister. Mancherorts wurde statt Faktor auch nur Fax gesagt

  • Flattersatz

    Die Zeilen des Flattersatzes sind unterschiedlich lang (im Gegensatz zum Blocksatz). Erhöht erwiesenermaßen die Lesegeschwindigkeit, weil das Hirn die unerschiedlichen Spatien zwischen den Wörtern nicht ständig neu berechnen muss

  • Frontispiz

    Als Frontispiz bezeichnet man ein ganzseitiges Bild links neben dem Haupttitel eines Buches

  • Geviert

    Das Geviert ist im Bleisatz ein quadratisches Füllmaterial, im Fotosatz ein freigelassener Raum zwischen Wörtern, Buchstaben etc.

  • Hurenkind

    Zeile am Kopf einer Seite, die nicht bis zum Rand geht

  • Impressum

    Vermerk zum Verlag, den Rechteinhaber, die Druckerei, evtl. den Buchbinder, die Grafik, das Satzstudio, das Erscheinungsjahr, die Auflage, die Umschlaggestaltung und die ISBN

  • Jargon

    Frz.: Sprache einer bestimmten Berufsgruppe oder Gesellschaftsschicht, auch abwertende für Mischsprache

  • Jungfrau

    Korrekturabzug, ohne jeglichen Fehler, makellos

  • Konkordanz

    Typografische Maßeinheit. 1 Konkordanz sind 48 Punkt.

  • Leiche

    Beim Setzen ausgelassenes Wort oder ein vergessener Satz

  • Lumbecken

    Älteres Klebebindeverfahren, nach seinem Erfinder Emil Lumbeck benannt. Dabei läuft der Dsipersionskleber einige Millimeter zwischen die aufgefächerten Blätter

  • Marginalie

    Im Außensteg, also neben dem Textblock stehende kurze Anmerkung, Ergänzung, Erläuterung zum Text oder Zusammenfassung

  • Metonymie

    Wörtlich: Umbenennung. Gebrauch eines Wortes für einen verwandten Begriff, z.B. Brot verdienen statt Lebensunterhalt verdienen

  • Opazität

    Bezeichnung für die Lichtundurchlässigkeit von Papier. Wenn das Papier transparent ist, schimmern Buchstaben auf der anderen Seite durch, was das Lesen erschwert

  • Paginierung

    Die durchgehende Seitennummerierung eines Buches (Druckwerks). Häufig entfällt die Pagina auf halb gefüllten Seiten

  • Piktogramm

    Bildzeichen (Illustriert), das Gegenstände oder Sachverhalte darstellt und häufig zur Kennzeichnung von Arbeitsschritten, Aussagen oder Aufforderungen eingesetzt wird

  • Register halten

    Typografische Bezeichnung: Gleiche Schriftlinie bei mehreren nebeneinander stehenden Textzeilen (z.B. Schriftzeilen in Spalten)

  • Satzreif

    Der (meist vermeintliche) fehlerfreie Zustand eines Manuskript, wie es zum Satz geht

  • Schön- und Widerdruck

    Bezeichnet den Druck eines Bogens auf beiden Seiten (hinten und vorn), vorn (i.d.Regel 8 Seiten) Schöndruck, hinten (8 Seiten) Widerdruck

  • Schimmel

    Ist ein Blatt fälschlicherweise nur einseitig bedruckt, bleibt es also weiß wie das Pferd, spricht man von Schimmel. In der Regel ist es aus technischen Gründen nicht nur ein Blatt, sondern ein ganzer Bogen, der auf einer Seite weiß

  • Schnellhase

    Bezeichnung für die Arbeitsweise eines Setzers, der sehr zügig und dabei ordentlich seine Arbeiten erledigt

  • Schusterjunge

    Anfangszeile eines Abschnitts, die am Schluss einer Spalte oder Seite steht

  • Schwarze Kunst

    Sammelbezeichnung für Buchdruck, Lithografie, Radierung und Typografie

  • Stampfe

    Etwas abwertende Bezeichnung für eine Druckerei

  • Titelei

    Die Gesamtheit der dem Inhalt eines Buches vorangehenden Seiten, also Seite 1, 2 und 3. In der Regel Verfassername, Titel des Buches und Verlagsname

  • Vakatseite

    Seite ohne Inhalt. Vakatseiten dienen als Platzhalter. Oft sind es die Seiten eines Buches, die vom Buchbinder zwar in der Paginierung (Seitenzählung) mitgerechnet werden, jedoch nicht bedruckt sind.

  • Vorsatz

    Gefalzter Bogen, in der Regel aus einem speziellen Papier, der vorn und hinten (Nachsatz) gegen den Buchblock geklebt wird

  • Weiße Kunst

    Bezeichnung für besondere Fähigkeiten bei der Papierherstellung

  • Zwiebelfisch

    Wenn sich ein Buchstabe aus einer anderen Schriftart eingeschlichen hat.

  • Zwiebelfischbude

    Abwertend für Druckerei, vor allem solche, die nicht unbedingt durch Qualität hervorstechen

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