Einfach zum Nachdenken

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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Reflexionen

Mein Weg zum Sprachpaten

Ehrenamt Sprachpate

Wenn unter meinen Freunden die Sprache auf Asylbewerber und Migranten kam und der eine oder die andere meinte, dass Integration Grenzen habe, ich jedoch vehement dagegen argumentierte, wurde mir oft entgegengehalten, dass ich doch gar nicht mitreden könne, da es in meinem Umfeld keinen einzigen Menschen mit Migrationshintergrund gebe. Das war ein Argument, dem ich nichts entgegenzusetzen wusste. Es stimmte: Ich saß vor meinem Bildschirm und redigierte fernab aller Integrationsprobleme Manuskripte. Als ich die Arbeit reduzierte, weil ich mehr Zeit für meine eigenen Interessen haben wollte und ich plötzlich diese Mehrzeit auf Anhieb gar nicht sinnvoll füllen konnte, erinnerte ich mich an eine Bekannte, die häufig davon sprach, wie wichtig ihr die Arbeit als Sprachpatin in einem Helferkreis ihrer Gemeinde sei.

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Josch 20.03.2023, 19.23 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Zweifel frisst Selbstsicherheit

Plädoyer für die Unsicherheit

Mich überfallen häufig Zweifel. Dann stelle ich (fast) alles in Frage und auf den Kopf. Oft erfolgt der Angriff ganz unvermittelt, unerwartet, wie ein Überfall im Dunkeln, aus dem Nichts, meistens dann, wenn ich allein bin mit mir, wenn ich nicht unter eigener „intellektueller Aufsicht“ stehe, mich dem Nichtstun hingebe, einfach nur dasitze und überlege. Manchmal schleicht sich der Zweifel aber auch ganz langsam und gemächlich an mich heran, konfrontiert mich zum Beispiel mit einer Äußerung eines Bekannten, einer Kollegin, eines Freundes. War es wirklich so gemeint, wie es gesagt wurde? Oder sagte sie es nur, um mich zu beruhigen, mir schön zu tun, mir Honig ums Maul zu schmieren oder um mich bzw. das lästige Thema loszuwerden?

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Josch 09.01.2023, 12.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Kann man für den Frieden etwas tun?

Für den Frieden muss man reden …

… habe ich in einem Buch aus dem Jahr 1971 gelesen. Es gibt wahrscheinlich nichts, was uns 2022 mehr beschäftigt hat als dieser furchtbare Krieg in der Ukraine. »Für den Frieden muss man reden, denn man braucht kein Gewehr, um jemanden abzuschießen. Worte tun es auch«, heißt es weiter. Ja, vor 50 Jahren konnte man noch relativ unbefangen über Krieg und Frieden reden und schreiben. Kriege waren Gott sei Dank weit weg von uns. Nun aber kam der Krieg beängstigend nah an uns heran; Krieg bedroht unseren Wohlstand, bringt Kälte in unsere Wohnzimmer. Unfassbar.

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Josch 26.12.2022, 16.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Lebenszeit vernichten

„Meine Seele hat es eilig“

Ich bin vor Kurzem auf einen Text von Mario de Andrade (*1893/+1945), dem brasilianischen Dichter, Essayisten und Musikwissenschaftler, der zu den Gründern der brasilianischen Moderne gehörte, gestoßen. Überschrieben war der Text: „Meine Seele hat es eilig.“ Der kurze Text hat mich sehr berührt. Eigentlich wäre er es wert, ganz zitiert zu werden. Aber das würde den Rahmen meines Blogbeitrages sprengen. Deswegen möchte ich mich nur auf drei Kernsätze konzentrieren, die mich in besonderer Weise angesprochen haben.

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Josch 09.11.2022, 16.56 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

„Schreib ihr einen Liebesbrief ... !“

Was anonyme Botschaften "anrichten" können

Vor Kurzem las ich auf einem Briefkasten: „Schreib ihr einen Liebesbrief. Dass sie in 40 Jahren Whatsapp-Nachrichten auf dem Dachboden findet, ist eher unwahrscheinlich.“ Im ersten Moment musste ich über die Empfehlung mit wasserfestem Stift in geschwungener, gut lesbarer Schrift auf die Oberseite des gelben Kastens geschrieben, schmunzeln. Doch dann ließ mich diese originelle Aufforderung (wahrscheinlich ein Werbegag der Post) einfach nicht mehr los. Ich überlegte: Wann bekam ich in den letzten Monaten einen persönlichen Brief? Also keine Rechnung, keine Werbesendung, kein offizielles Schreiben des Finanzamts oder der Stadtverwaltung? Einen richtigen, an mich persönlich adressierten, per Hand geschriebenen Brief eines mir nahestehenden, lieben Menschen? Das ist schon eine Ewigkeit her.

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Josch 01.08.2022, 11.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein Text, der mir zu denken gibt

Hälfte des Lebens ...

... war ein Beitrag in der Rubrik "Ein Text, der mir zu denken gibt" in einer religionspädagogischen Fachzeitschrift überschrieben. In dieser Rubrik stellten Autoren einen kurzen Text vor, mit dem sie eine einschneidende Erfahrung in ihrem Leben verbanden. Ein Text, der mir bis heute zu denken gibt, war von meinem damaligen Vorgesetzten und Lektoratsleiter verfasst. Er zitierte den zweiten Teil von Friedrich Hölderlins Gedicht „Hälfte des Lebens“:


Weh mir, wo nehm ich, wenn

Es Winter ist, die Blumen, und wo

Den Sonnenschein

Und Schatten der Erde?

Die Mauern stehn 

Sprachlos und kalt, im Winde

Klirren die Fahnen.


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Josch 31.07.2022, 12.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Seelischer Mülleimer

Seelischer Mülleimer für andere? 

Kennen Sie auch Menschen, die auf die einfache Frage: „Wie geht es dir?“, sofort zu jammern anfangen und des Langen und Breiten von ihren Krankheiten oder ihrem Unglück erzählen? Da möchte man am liebsten auf dem Absatz kehrt machen und die Flucht ergreifen. Oft brechen ganze Kaskaden an Klagen über einen herein, die einen staunen und stumm werden lassen. Dieses Lamentieren ist auch deswegen unangenehm, weil man ja nichts zur Besserung beitragen kann und es einen so hilflos aussehen lässt. Und irgendwie wird man dadurch auf sich selbst zurückgeworfen. Vielleicht geht es einem gerade selbst nicht besonders gut. Und ausgerechnet dann läuft einem jemand mit einem Rucksack an Problemen über den Weg. Schauderhaft.

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Josch 23.05.2022, 15.51 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Sprachkosmopoliten

Anrede in Nachrichtendiensten und andere Nachlässigkeiten

In folgendem Kurzbeitrag greife ich ein Anredeverhalten auf, über das ich mich immer wieder ärgere und das mich von Fall zu Fall verletzt. Woran mag es wohl liegen, dass es vielen Menschen nicht schnell genug gehen kann, wenn sie eine WhatsApp-Nachricht, eine E-Mail oder eine SMS absetzen? Schnell jemand etwas mitteilen, ohne darauf zu achten, ob sie den Namen des Adressaten richtig geschrieben haben oder nicht?

Da wird zum Beispiel aus Josch Bosch oder josh oder Joschka. Gut, das Elektronikunternehmen Bosch ist weltberühmt, dagegen kann ein schlichter Vorname nicht »anstinken«.

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Josch 19.04.2022, 18.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Wie schludriges Deutsch zum Standard wird

Hippe Ausdrucksweise oder Sprachgepansche?

Es ist schon bemerkenswert, wie schnell schludriges Deutsch zum Standard wird. Und das liegt nicht nur an den digitalen Medien. Auch in den sozialen Netzwerken und den digitalen Nachrichtenportalen könnte man sich ordentlich ausdrücken. Aber da verwendet irgendein Mensch des öffentlichen Lebens einen unpassenden, aber vielleicht für viele hip klingenden Begriff, und schon verbreitet er sich wie ein Virus in der Pandemie. Aktuelles Beispiel ist das Wort Erzählung. In allen möglichen Beiträgen, Reportagen, Kommentaren liest man neuerdings von Erzählung. Da sagt beispielsweise der FDP-Vorsitzende: "Es gibt diese Erzählung von CDU und CSU, die Ampel müsse einen Gesetzentwurf zur Impfpflicht vorlegen."1 Was ist in diesem Zusammenhang mit Erzählung gemeint? Etwa Behauptung, Forderung, Äußerung, Stellungnahme, Einwand, Aufforderung?

Oder es heißt in einem Bericht über die US-Regierung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt: Russische Beamte würden Erzählungen über die Verschlechterung der Menschenrechtslage in der Ukraine und die zunehmende Militanz ukrainischer Führer verbreiten.2

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Josch 23.02.2022, 12.37 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Partys in den späten 1960er-Jahren

Partylook in den 1960er-Jahren

Vor Kurzem stieß ich beim Stöbern in alten Ordnern und Fotoalben auf Fotos aus den späten 1960er-Jahren. Fotos von einer Party, die wir bei einem Mädchen aus unserer Clique – so nannten wir damals unseren engeren Freundeskreis – feierten, deren Eltern offenbar an dem Wochenende nicht da waren und die ihrer Tochter erlaubt hatten, eine Party zu feiern. Auch damals feierten Jugendliche Feste – oder eben Partys, wie wir es nannten –, zumal, wenn die Eltern nicht da waren. Allerdings kamen damals keine ungeladenen, unerbetenen Gäste, die von dem „Event“ zufällig auf Facebook erfahren hatten. Facebook „war“ noch nicht.

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Josch 31.01.2022, 18.05 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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