Als mein Sohn noch ein Baby war, schlich ich mich oft an sein Bett, wenn er schlief, und schaute ihn an, einfach nur, um das Wunder zu bestaunen, das da in einem Bettchen lag. Ich überlegte, dass so ein kleines Wesen aus zwei winzigen Zellen, die sich vereinigen, entstanden war. Es wächst heran, entwickelt sich und lernt in kürzester Zeit die unglaublichsten Dinge. Während ich mir das überlegte, assoziierte ich häufig ein höheres Wesen damit, das diese Prozesse alle steuert. Angefangen von der Zeugung, der embryonalen Entwicklung, der Geburt, der Entwicklung vom Baby bis hin zum erwachsenen Menschen: das war und ist für mich ein Wunder schlechthin. Wenn ich recht überlege, dann ist der Begriff Wunder nur für dieses Geschehen zutreffend.
Wenn ich das Baby so daliegen sah, überkamen mich immer wahre Glücksgefühle. Ich beugte mich übers Bett und wagte kaum zu atmen, um das Baby nicht zu stören. Voller Stolz sagte ich mir dann: das ist mein Sohn!
...weiterlesenJosch 06.01.2017, 12.35| (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL | einsortiert in: Gespräche mit meinem Sohn | Elternliebe, Verzärtelung, verwöhnen, abgrenzen, abschmettern, Baby, Narzissmus, Erziehung, Regeln,
Kapitel 1
Bereits seit 7:00
Uhr am Morgen sitze ich im Büro. Und das nun schon seit Wochen. Eigentlich
bräuchten wir dringend Verstärkung. Aber ich kann mich einfach nicht dazu
entschließen, noch jemand einzustellen. Es gibt zu viele Unbekannte, zu viele
Unwägbarkeiten. Lustlos sitze ich in meinem schicken, abgedunkelten Büro und
starre auf den Bildschirm. Um mich herum herrscht Stille. Marcel und Luisa
kommen meistens erst gegen 9:00 Uhr. Es ist zum Verzweifeln: Dieses herrliche
Wetter, und ich habe einfach keine Zeit, den Sommer zu genießen.
Josch 06.01.2017, 00.00| (0/0) Kommentare | TB | PL | einsortiert in: | Déjà-vu, Estaing, Roman, Gewalt, Junge Frau, Arnold Zweig, Demütigung, Erotik,