Tag: Berlin
 "Was ist aus uns geworden?"
"Was ist aus uns geworden?"
Was ist aus uns geworden? Oder sollte man besser fragen: „Was wird aus uns werden?“ Man liest in letzter Zeit häufig, dass wir uns im Krieg befinden würden. Im Krieg gegen ein Virus. Das ist ein völlig falsches, unpassendes Bild. Wer die Pandemie und ihre Auswirkungen als Krieg beschreibt, der diskriminiert und setzt sich verächtlich über die Leiden der Menschen hinweg, die einen wirklichen Krieg durchlebt haben oder im Krieg ihr Leben gelassen haben. Über die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs und was der Krieg aus den Menschen im Nachkriegsdeutschland gemacht hat, geht es in den dreizehn fiktiven Briefen von Susanne Kerckhoff an einen Freund in Paris, der vor Ausbruch des Krieges emigriert war. „Was ist aus uns geworden?“ fragt sie in ihrem ersten Brief. Ja, was ist aus den Menschen geworden, die diesen furchtbaren Krieg überstanden haben?
...weiterlesenJosch 16.04.2020, 19.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL
 "Modernes" Elend im Berlin des 19. Jahrhunderts
"Modernes" Elend im Berlin des 19. Jahrhunderts 
Sandler, Penner, Berber werden Obdachlose abfällig genannt. In unserer Gesellschaft werden sie nach Möglichkeit ausgeblendet. Allein der Anblick von Obdachlosen ist vielen Menschen schon zuwider. Da dreht man sich lieber weg und geht ihnen aus dem Weg. Obdachlosigkeit ist nicht das Gleiche wie Wohnungslosigkeit. Obdachlos ist ein Mensch ohne festen Wohnsitz und ohne Unterkunft. Obdachlose Menschen leben auf der Straße, sie übernachten unter Brücken, in Parks, U-Bahnhöfen, Bushaltestellen oder in Bauruinen. Menschen ohne Wohnung dagegen kommen oftmals kurzzeitig bei Freunden, Verwandten oder Bekannten, in Notunterkünften oder speziellen Wohnheimen unter. Sie leben nicht auf der Straße. Und mit Obdachlosen sind auch nicht die organisierten, an nahezu jeder Straßenecke rund um die Bahnhöfe der Großstädte sitzenden Frauen und verstümmelten Männer gemeint.
...weiterlesenJosch 05.12.2019, 20.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
 Etwa
zweimal im Jahr fahre ich nach Berlin, um meinen Freund zu besuchen. Meistens
bleibe ich zwei Nächte. An einem oder auch an zwei Abenden gehen wir ins
Theater – diesmal Tape von Stephen Belber im Deutschen Theater –, und einen Tag verbringe ich immer allein in der Stadt. Auch da gibt es
für mich einige Fixpunkte: ein zwei- bis dreistündiger Besuch des Jüdischen Museums, essen im Restaurant Hackescher Hof, verbunden mit einem
kurzen Bummel über den Hackeschen Markt. Und zum Abschluss des Kulturprogramms
besuche ich jeweils ein Museum, das mir mein Freund vorschlägt. Als bayerisches
Landei bin ich immer ganz stolz, wenn ich mir alle U- und S-Bahnverbindungen
selbst heraussuche und mit einem Stadtplan bewaffnet meine jeweiligen
Zielobjekte auch tatsächlich finde. Naja, ich will's zugeben, manchmal bin ich
ganz froh, dass ich auch ein Navi auf meinem iPhone habe. ...weiterlesen
Etwa
zweimal im Jahr fahre ich nach Berlin, um meinen Freund zu besuchen. Meistens
bleibe ich zwei Nächte. An einem oder auch an zwei Abenden gehen wir ins
Theater – diesmal Tape von Stephen Belber im Deutschen Theater –, und einen Tag verbringe ich immer allein in der Stadt. Auch da gibt es
für mich einige Fixpunkte: ein zwei- bis dreistündiger Besuch des Jüdischen Museums, essen im Restaurant Hackescher Hof, verbunden mit einem
kurzen Bummel über den Hackeschen Markt. Und zum Abschluss des Kulturprogramms
besuche ich jeweils ein Museum, das mir mein Freund vorschlägt. Als bayerisches
Landei bin ich immer ganz stolz, wenn ich mir alle U- und S-Bahnverbindungen
selbst heraussuche und mit einem Stadtplan bewaffnet meine jeweiligen
Zielobjekte auch tatsächlich finde. Naja, ich will's zugeben, manchmal bin ich
ganz froh, dass ich auch ein Navi auf meinem iPhone habe. ...weiterlesen
							Josch 21.04.2017, 15.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
 Mit
welchen Worten würde wohl heute der Engel des Herrn die Geburt des Retters, des
Heilands verkünden? Ob er auch heute sagen würde: „Verherrlicht ist Gott in der
Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“? Und ferner: „Und
das Licht leuchtet in der Finsternis!“ Müsste der Engel nicht vielmehr sagen: „Ich
bin tief betrübt, und der Herr im Himmel hat sein Antlitz von euch gewendet,
denn überall, wohin er auch blickt, sieht er nur Mord und Totschlag, Hunger und
Durst. Und ihr verhärtet euer Herz und habt nur noch Angst.“ ...weiterlesen
Mit
welchen Worten würde wohl heute der Engel des Herrn die Geburt des Retters, des
Heilands verkünden? Ob er auch heute sagen würde: „Verherrlicht ist Gott in der
Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“? Und ferner: „Und
das Licht leuchtet in der Finsternis!“ Müsste der Engel nicht vielmehr sagen: „Ich
bin tief betrübt, und der Herr im Himmel hat sein Antlitz von euch gewendet,
denn überall, wohin er auch blickt, sieht er nur Mord und Totschlag, Hunger und
Durst. Und ihr verhärtet euer Herz und habt nur noch Angst.“ ...weiterlesen
							Josch 22.12.2016, 11.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL