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Alles hat seine Zeit

Ach, du liebe Zeit!

Viele Menschen verschlafen den ersten Tag des Jahres, wachen verkatert auf und kommen nur mühsam aus der Horizontalen. Wenn es jedes Jahr das Gleiche ist, wäre es höchste Zeit, etwas zu ändern! Wir wünschen uns noch Tage lang ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, weil der Jahreswechsel einen besonderen Einschnitt in unser Zeitmanagement darstellt. Zeit für Bilanzen und Vorsätze, Zeit zum Innehalten und Nachdenken. Zeit haben und sich Zeit nehmen oder sich die Zeit stehlen? … für was oder für wen? Wer mit einem Brummschädel aufwacht, hat nicht viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Zeit heilt alle Wunden, auch den Kopfschmerz und das Grummeln im Bauch.



Sind nicht die ersten Tage des neuen Jahres wie geschaffen dafür, sich mit der eigenen Zeit auseinanderzusetzen? Auch wenn der Jahreswechsel nur ein äußeres Datum ist. Streng genommen verleihen wir diesen Tagen unsere eigene Symbolik. Wozu ist es eigentlich gut, die Zeit bis zum Jahreswechsel im Sekundentakt herunterzuzählen, als ginge es um einen Raketenstart?


Alle Zeit der Welt haben?

„Gebraucht die Zeit, sie geht so schnell von hinnen! Doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen“, heißt es im Faust. „Am liebsten würde ein jeder die ganze Zeit auf seine Uhr schauen und sich der Zeit erfreuen, die er vor sich hat“, beschrieb Herbert Achternbusch einmal unseren Umgang mit der Zeit.

In jungen Jahren wollte man mir weismachen, ich hätte alle Zeit der Welt. Nur weil ich jung war. Aber je älter man wird, desto stärker der Eindruck, dass die Zeit immer schneller vergeht, bis sie abrupt zum Stillstand kommt, was man Gott sei Dank nicht mehr wahrnimmt. Denn „alles hat seine Zeit, und alles Tun unter dem Himmel hat seine Stunde. Geborenwerden hat seine Zeit. Sterben hat seine Zeit. Pflanzen hat seine Zeit, und Ausreißen hat seine Zeit. Töten und Heilen, Einreißen und Bauen. Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit, Klagen und Tanzen … Umarmen und Getrenntsein, Suchen und Verlieren … Lieben und Hassen, Streit und Frieden“, heißt es im Alten Testament. Letztendlich ist es eine Aufforderung, sich der bedeutsamen Momente im Leben bewusst zu werden, sie gelassen hinzunehmen und sie zu gestalten.

Sich seiner eigenen Zeit bewusst werden und sich auf das freuen, was vor einem liegt, das „Müssen“ in ein „Dürfen“ verwandeln. Nicht die Pflicht, sondern die Freude zu entdecken, die mit allem Tun verbunden ist – würden wir das nur wahrnehmen –, könnte das Leben immens erleichtern. Auch wenn nicht alles zu einer Glückserfahrung wird. Was ist es für ein Zeitempfinden, was für eine Lebensauffassung, sich am Montag schon wieder auf den Samstag zu freuen, nur im Urlaub und in der Freizeit zu leben, ansonsten alles als Bürde zu erleben, die einem auferlegt ist?


Das kostbarste Gut: die Zeit

Mich regt der Jahreswechsel seit vielen Jahren dazu an, über meine Zeit – das kostbarste Gut, das ich habe – nachzudenken. Habe ich im abgelaufenen Jahr Zeit verschwendet? Wie Benjamin Franklin über die Zeitverschwendung sagt: „Ist die Zeit das Kostbarste unter allem, so ist Zeitverschwendung die allergrößte Verschwendung.“

„Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen“, heißt es bei Schiller im Wilhelm Tell. Und das wünsche ich mir so sehr, wenn ich die furchtbaren, schrecklichen und absurden Ereignisse des letzten Jahres Revue passieren lasse. Ob dieser Wunsch, dass das Alte stürzt, nur ein Traum bleibt, liegt nicht allein an mir, aber doch zu einem großen Teil an meiner Einstellung zur Zeit, zu den Ereignissen. Möge das neue Jahr viele gute Zeiten mit sich bringen, auch wenn diese schneller zu vergehen scheinen, als die normale „Pflichtzeit“, die von Arbeit ausgefüllt ist …

Bibeltzitat: Das Alte Testament, ausgewählt, übertragen und in geschichtlicher Folge angeordnet von Jörg Zink. © Kreuz Verlag. Stuttgart/Berlin 1966. Zitiert: Pred. 3,1ff., Seite 484

Abbildung: © www.pexels.com (skitterphoto.com)

Josch 02.01.2019, 12.01

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