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Licht in die Finsternis bringen

Das Abenteuer Weihnachten

Ist der Advent nicht zum Synonym für Hektik, Stress, Kaufrausch, Weihnachtsmärkte, betriebliche Weihnachtsfeiern, Glühwein, gebrannte Mandeln und Bratwürste verkommen? Ich frage mich, wann es damit angefangen hat, mit diesen Weihnachts- und Christkindlmärkten an jeder Ecke, mit den alles überwabernden widerlich-süßen Duftwolken in den Fußgängerzonen der Städte, mit den Lichterketten und dem immer gleichen Weihnachtsliedergedudel, das gar nicht mehr aufhören will. Und überall Adventskerzen, leuchtende LED-Sterne, die man am liebsten schon im Oktober anschalten würde. Ganze Häuser umrahmt von Lichtschläuchen.



Heute wäre es vermutlich eine Bauhütte

Wo hat denn in diesem Trubel, diesem Lichterglanz die eigentliche Weihnachtsbotschaft noch Platz? Wie soll man denn da das Licht, das in die Finsternis kommt, noch sehen?

Vermutlich haben wir seit dem Schulunterricht die Botschaft von der schwangeren Frau, die mit ihrem Bräutigam nach Bethlehem reist, um sich aufschreiben zu lassen, und dann in der Herberge keinen Platz findet und in einem Stall ein Kind zur Welt bringt, von dem es heißt, es sei der Retter der Welt, gefühlte tausendmal schon gehört. Man kann sie fast nicht mehr hören. Und doch hat sie, wenn man sich darauf einlässt, immer noch eine gewisse Faszination. Von Rainer Sürig, einem Schriftsteller und Redakteur, fand ich das folgende Gedicht, schon über 50 Jahre alt, aber immer noch brandaktuell, überschrieben mit : das alte wort

heute wäre es eine bauhütte

vielleicht auch eine garage

oder die enge einer neubauwohnung

maria wäre vielleicht

hure oder gastarbeiterin

josef ein rechtloser schwarzer

ganz gleich – der gesang der engel

ihre mitteilung an uns

würde immer noch frieden heißen.


Advent heißt auch Abenteuer

Und bei Dorothee Sölle, der großen Theologin (*1929,+ 2003), habe ich den Satz gelesen: „Jesus ist das Licht, das die Finsternis verdrängt.“ In der Bibel heißt das: „Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein großes Licht!“ (Jesaja 9,1). Nun mag man zu der biblischen Botschaft stehen wie man will, ob man Atheist oder Agnostiker ist oder an einen Gott glaubt: Die Weihnachtsbotschaft heißt Frieden. Sie ist zeitlos aktuell. Friede in den Familien, in der Gesellschaft, unter den Völkern. Frieden und Freiheit, Liebe und angenommen sein, das ist der Kern der Weihnachtsbotschaft. Dieser Friede, dieses Licht in der Finsternis ist nur möglich, wenn wir es zulassen. Ohne unser Zutun gibt es keinen Frieden, kein Licht in der Finsternis, kein friedvolles Zusammenleben. Es liegt an uns.

Im Advent sollen wir uns darauf einstimmen. Im Advent sollen wir eigentlich ruhig werden, damit wir offen für diese Botschaft werden. Advent heißt ja nicht nur „Ankunft“ (Ankunft, Erscheinen Jesu, des Retters), es steckt auch das Wort Abenteuer darin. Sich auf Versöhnung, Wertschätzung, Frieden einzulassen, ist ein Abenteuer. Bei einem Abenteuer weiß man nie, wie es ausgeht. Und das ist auch mit der Weihnachtsbotschaft so. Es verleiht ein unglaublich gutes Gefühl, wenn man zum Beispiel nach einem Streit auf den anderen zugeht und ihm die Hand zur Versöhnung reicht. Das ist wahres Abenteuer und zugleich Licht in der Finsternis. Mögen Sie ein solches Abenteuer zu Weihnachten 2017 erleben.

Ich wünsche meinen Lesern und Freunden ein friedvolles, im positiven Sinn abenteuerliches, spannendes Weihnachtsfest. 

Josch 18.12.2017, 10.13

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