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Stark wie der Tod ist die Liebe

Liebe lässt sich nicht erbittern

Es ist immer wieder erstaunlich, wie sehr uns Gesten, Zeichen und Symbole der Zärtlichkeit berühren, wenn sich zum Beispiel zwei junge Menschen umarmen und küssen, wenn sie Händchen haltend spazieren gehen oder eng umschlungen auf einer Parkbank sitzen, miteinander schmusen oder wenn wir erleben, wie liebevoll und vorsichtig sie sich unterhalten, wie zärtlich und ernst sie miteinander umgehen. In besonderer Weise gilt unser aufmerksames Interesse Brautpaaren. Man denke nur an die Hypes, die Hochzeiten von Stars und Filmsternchen auslösen.



Fremde Hochzeiten wecken längst vergessene Gefühle in uns

Bei manchen Menschen lösen solche Ereignisse ziemlich intensive Gefühle aus, obwohl sie mit den Betroffenen weder im Kontakt stehen noch mit ihnen bekannt sind noch mehr wissen, als das, was sie aus dem Internet, den Zeitungen und aus dem Fernsehen gehört bzw. gelesen haben. Und doch verfolgen manche Menschen dies mit einer Inbrunst, über die man nur staunen kann.

Da las ich vor längerer Zeit, dass Katy Perry ihrem Partner Orlando Bloom, von dem sie immer wieder einmal getrennt lebte, bei einer Veranstaltung im Vatikan die Hand zärtlich aufs Knie gelegt habe. So ein Vorfall bringt es in die großen Tageszeitungen. Dann spekuliert die ganze Welt darüber, ob sie vielleicht wieder zusammen sind. Und "man" ist davon tief berührt. Aber was mögen wohl die Gründe für dieses große Interesse an der Liebe zweier Menschen sein, die uns doch in Wirklichkeit ganz fremd sind? Letztendlich kann so etwas nur hoffnungsvoll stimmen.


Liebe ist stärker als Krieg

Denn so lange sich die Menschen von der Liebe und Zärtlichkeit fremder Menschen berühren und anrühren lassen, so lange haben Krieg und Zerstörung keine Chance. Ich glaube, dass diese Gefühle stärker sind als alle versteckt und offen destruktiv-aggressiven Gefühlsanwandlungen. Liebe ist stärker als der Tod, lese ich öfter auf Grabsteinen und in Todesanzeigen. Liebe wirkt über den Tod hinaus.


Fremde Liebe weckt die Sehnsucht nach dem eigenen Glück

Steckt hinter diesem Interesse am Liebesglück anderer Menschen nicht die Sehnsucht nach dem eigenen Liebesglück? Ist die Begeisterung für Hochzeiten von Menschen, die in der Öffentlichkeit stehen, nicht auch ein Ausdruck der eigenen Sehnsucht nach einer ungebrochenen Liebe, die über den Tod hinausreicht? Natürlich kann es auch die Freude darüber sein, dass es dem an diesen öffentlich gefeierten Hochzeiten und den zärtlichen Versöhnungsgesten Interessierten ähnlich gut geht, dass er Ähnliches aus eigener Erfahrung kennt. Es kann aber auch die Sehnsucht nach ewiger und ungebrochener Zuwendung und Zärtlichkeit sein. In den Sprüchen Salomos in der Bibel heißt es: „Hass weckt Streit, Liebe deckt alle Vergehen zu.“ Und an anderer Stelle: „Denn stark wie der Tod ist die Liebe“ (Hohes Lied, 8,6). Das sind große Worte, sie stehen so apodiktisch da, so unumstößlich. Und deswegen spiegelt sich darin unsere ganze Seelenpein, all unser Sehnen und Hoffen. Wir möchten – berechtigerweise – auch dazugehören. Wir möchten, wenn wir verliebt sind, auch die ganze Welt an unserem Glück teilhaben lassen. Wir möchten es in die Welt hinausposaunen, auf Instagram und Facebook posten: Schaut her: So gut geht es uns! Das ist meine Liebste, das ist mein Liebster. Ich will mich nie mehr von ihm/ihr trennen. Bis der Tod uns scheidet. Welch schöne und fromme Wünsche! Und doch wissen wir, dass diese Liebesschwüre und Hochzeiten, an denen Milliarden Menschen über die Medien teilhaben dürfen, auch ein Stück weit Märchen sind.


Trennungserfahren in die nächste Beziehung?

Je älter man wird, desto mehr Ehen hat man in die Brüche gehen sehen, desto öfter hat man vielleicht gerade am eigenen Leib trostlose und schmerzhafte Trennungen durchleben müssen. Es gibt Menschen, die sagen, dies mache einen stark. Ich meine, dass solch schmerzhafte Erfahrungen eher verhärten, skeptisch und misstrauisch machen. Sie rauben uns den Glauben und die Hoffnung. Welche Hilfe ist uns die Erfahrung von Trennung? Unterstützt sie uns auf dem Weg in eine neue Beziehung? Wohl eher nicht.

Ich finde, wir sollten solche Verhinderungsprozesse nicht mitmachen. Wir sollten uns ruhig von den zärtlichen Begegnungen junger Menschen in unserem Alltag, von den Hochzeiten in den Königshäusern anregen lassen. Sie haben das Potenzial, in uns längst abgestorben geglaubte Gefühle wieder aufleben zu lassen, denn „die Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht an und freut sich nicht an der Ungerechtigkeit, sie freut sich aber mit der Wahrheit…“ heißt es in der Bibel. Ist das nicht Grund genug, uns wieder einmal ein paar Minuten Zeit zu nehmen und darüber nachzudenken, was wir selbst hier und heute für unsere Liebe tun können …?

Copyright Abbildung: (c) by Fotolia, Studio Romantic

Josch 26.07.2023, 20.38

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