Tag: Scheidung
Abschied ist etwas Riesiges
„Abschied ist kein kleiner Tod, Abschied ist etwas Riesiges“, sagt André Heller, und er spricht damit Menschen aus der Seele, die sich von einem lieben Menschen, und wenn es auch nur für kurze Zeit ist, trennen müssen. Und Heller weiter: „Die Menschen haben ja keine Ahnung, die sagen, Abschied sei ein kleiner Tod.“ Ganz gleich, wie viele Abschiede wir in unserem Leben schon durchmachen mussten, es schmerzt immer wieder, und der Schmerz lässt sich durch die Anzahl der Abschiede oder Trennungen nicht leichter ertragen, als könne der Trennungsschmerz eingeübt werden. Es gibt auch keine schmerzstillende Arznei. Und in vielen Fällen hilft nicht einmal die Zeit, von der der Volksmund sagt, sie heile alle Wunden, man lernt nur, mit dem Schmerz zu leben, habe ich auf einem Blog gelesen. Und auch dieser Aussage möchte ich aus tiefster Überzeugung zustimmen.
...weiterlesenJosch 19.07.2023, 20.43 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
„Die Liebe ist eine Himmelsmacht“
heißt es in der Operette „Der Zigeunerbaron“. Einer Himmelsmacht ist man gewissermaßen ausgeliefert. Oft überfällt sie den Menschen aus heiterem Himmel, wie in der „Liebesgeschichte“ von Siegfried Lenz so wunderschön beschrieben, als Joseph Waldemar Gritzan, ein großer, schweigsamer Holzfäller, Katharina Knack sieht, die gerade die Wäsche an einem Bach spült. Er läuft zum Pastor, holt sich einen Taufschein und überlegt sich genau, wie er der heimlich Verehrten einen Heiratsantrag macht. Er sieht sie also wie sie singend die Wäsche walkt, geht auf sie zu und sagt: „Rutsch zur Seite.“ Dann setzt er sich neben sie, schweigt lange, sagt irgendetwas von Erdbeeren und Blaubeeren im Wald, schweigt wieder, langt dann in seine Tasche und holt etwas daraus hervor, hält es der Katharina hin und fragt: „Willst Lakritz?“ Dann reicht er ihr den Taufschein, und damit war es beschlossen. Sie würden heiraten. So einfach und geradlinig kann eine Liebeserklärung sein. Zumindest ist sie es in dieser wunderschönen masurischen Geschichte im Buch „So zärtlich war Suleyken“.
...weiterlesenJosch 14.01.2019, 15.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL