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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Geschichte

Die Wunderkammer des Lesens

Anleitungen zum Lesen

»Es gibt Bücher, die so lebendig sind, dass du immer Angst hast«, das Buch könnte in der Zeit, in der du nicht gelesen hast, verschwinden oder sich verändern. So heißt es im »Abspann« der »Wunderkammer des Lesens«. Ich würde diesen interessanten Gedanken der bedeutenden russischen Schriftstellerin Marina Zwetajewa aus meiner Sicht etwas abwandeln: Ich habe Angst, wichtige Inhalte des Buches nach der Lesepause nicht ausreichend reflektiert zu haben und somit das Buch in seiner Gesamtheit nicht richtig zu verstehen. Daher lese ich lieber im Zusammenhang, blättere zurück, suche nach bestimmten Stellen, die meiner Einschätzung entsprechend für das Verständnis wichtig sind, suche nach Figurennamen – hier wünsche ich mir zum Beispiel oft ein Verzeichnis aller im Text vorkommenden Figuren – und Korrelationen des Textes mit der Realität.

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Josch 21.08.2023, 20.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Schädelbohrer von Fichtenwald

Die NS-Realität ist nur als eine Art Varieté erträglich

Friedolien, ein buckliger Barpianist und einer der beiden Ich-Erzähler des Romans von Louis Ferron, setzt alles daran, Teil der neuen Herrenmenschen-Elite zu sein. Und das gelingt nur, wenn er die Realität als Patient im Sanatorium Fichtenwald, das in Wahrheit ein Konzentrationslager ist, einfach nicht wahrnimmt und sie sich schönredet. Das geht so weit, dass er sogar eine ausrangierte Uniform trägt und mit einem Eisernen Kreuz dekoriert wird, das man ihm für seine Dienste als Sekretär des Lagerarztes verleiht, der menschenverachtende Experimente an den Gefangenen durchführt. Aus Sicht von Friedolien geschieht das alles in einer »Atmosphäre geschützter Abgeschlossenheit«. Daneben musiziert der bucklige Friedolin mit der Sängerin Irmgard Zelewski, die in unmittelbarer Nähe des »Sanatoriums« mit ihrem Mann Erich in einem herrschaftlichen Haus wohnt, das Erich mit Unmengen enteigneter Kunst vollstopft.

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Josch 28.04.2023, 17.22 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Berlin ist immer eine Reise wert

Etwa zweimal im Jahr fahre ich nach Berlin, um meinen Freund zu besuchen. Meistens bleibe ich zwei Nächte. An einem oder auch an zwei Abenden gehen wir ins Theater – diesmal Tape von Stephen Belber im Deutschen Theater –, und einen Tag verbringe ich immer allein in der Stadt. Auch da gibt es für mich einige Fixpunkte: ein zwei- bis dreistündiger Besuch des Jüdischen Museums, essen im Restaurant Hackescher Hof, verbunden mit einem kurzen Bummel über den Hackeschen Markt. Und zum Abschluss des Kulturprogramms besuche ich jeweils ein Museum, das mir mein Freund vorschlägt. Als bayerisches Landei bin ich immer ganz stolz, wenn ich mir alle U- und S-Bahnverbindungen selbst heraussuche und mit einem Stadtplan bewaffnet meine jeweiligen Zielobjekte auch tatsächlich finde. Naja, ich will's zugeben, manchmal bin ich ganz froh, dass ich auch ein Navi auf meinem iPhone habe. ...weiterlesen

Josch 21.04.2017, 15.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Zeuge

Der Zeuge (eine Kurzgeschichte)

Er hätte wirklich gern erzählt, wie es war. Aber er konnte es einfach nicht. Immer wieder kam er ins Stocken, weil ihm alles bis ins kleinste Detail im Kopf herumschwirrte. Er drohte sich zu verzetteln, das wirklich Wichtige zu vergessen oder zur Nebensache zu machen.


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Josch 23.10.2016, 15.01 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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