Tag: Lektor
David-Roman. Werkstattbericht
Ich hatte zwar in meinem Blogbeitrag »König-David-Report« vom 2. Oktober 2022 angekündigt, in nächster Zeit immer wieder einmal Auszüge aus meinem unveröffentlichten und noch nicht abgeschlossenen David-Roman auf meinem Blog vorzustellen, doch scheint mir ein Werkstattbericht wichtiger zu sein.
Ich bin kein alttestamentlicher Exeget, der sich wissenschaftlich mit der Bibel beschäftigt. Doch habe ich mich über viele Jahre hinweg mit David, dieser äußerst umstrittenen Figur der Bibel, beschäftigt. Ich habe den Roman leider nie abgeschlossen, weil mich die Rückmeldungen von zwei Lektoren, denen meine damalige Agentin das Exposé und eine Leseprobe zuschickte, »ausbremsten«.
...weiterlesenJosch 19.01.2023, 21.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
„Dein Text ist mir nicht frisch genug!“
Neulich sollte ich für ein Magazin einen Artikel über ein Buch zur Kindererziehung schreiben, in dem es ums Schimpfen in der Erziehung geht. Da ich selbst Vater bin und zu der Fraktion gehöre, die leicht laut wird, fand ich das Thema sehr interessant und war ganz neugierig, was die Autorin wohl empfehlen würde. Also machte ich mich über das Buch her und schrieb den Artikel. Ich war ganz zufrieden mit meinem Text und schickte ihn an die Redakteurin. Schon zwei Tage später schickte sie mir den stark überarbeiteten Beitrag mit dem Kommentar zurück, dass er zu wenig frisch gewesen sei und sie ihn deswegen so gut wie neu geschrieben habe. Da war ich zuerst ziemlich verwirrt, weil ich nicht wusste, was das Adjektiv „frisch“ in Bezug auf einen Text bedeuten soll. Wird das Eigenschaftswort frisch doch eher im Zusammenhang mit Lebensmitteln, mit dem Wetter, im Sinne von neu, gerade, soeben verwendet, z.B. die Wäsche ist frisch gewaschen, der Käse ist ganz frisch, auch in Bezug auf Erinnerungen kann man von frisch sprechen, eine Wunde ist frisch, das Wetter, das Aussehen, das Bett kann frisch bezogen sein usw. Aber ein Text? Kann der auch frisch oder vergammelt, alt sein? Und kann etwas zu wenig frisch sein, also nur ein bisschen frisch, ansonsten aber nicht so knackefrisch wie ein Salat im Naturkostladen?
...weiterlesenJosch 12.07.2019, 17.45 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Programmarbeit im Verlag
Der weitaus größte Teil aller Buchpublikationen in den Publikumsverlagen im Bereich der Sachbuch- und Ratgeberliteratur (non-fiction, wie man mittlerweile nicht nur in englischsprachigen Ländern dazu sagt), entstehen nicht durch unaufgefordert dem Verlag zugesandte Manuskriptangebote, zumal dann, wenn der Autor* noch nie ein Buch veröffentlicht hat, wenn es sich also um einen unbekannten Autor handelt.
...weiterlesenJosch 21.01.2018, 12.25 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Anregung
zur Blog-Rubrik „Verlagswelten“ kam von Tobi, dem Lesestunden-Blogger. In
dieser Rubrik geht es ja um das Innenleben
eines Verlages. Leider wurde diese Rubrik nur spärlich kommentiert. Daher überlege
ich mir, ob ich sie überhaupt weiterführen soll. Die
meisten Blogbesucher sind ja m.E. eher an eBooks interessiert und suchen
deswegen vorwiegend Rat fürs Selfpublishing. Braucht man als Selfpublisher eigentlich
professionelle Hilfe? Ich meine: ja, unbedingt. Auch eBooks sollten lektoriert
und auf jeden Fall korrigiert werden. Geschliffene, stilsichere Sprache,
stringenter und logischer Handlungsverlauf, klare Charakterisierungen des
Figurenarsenals, die Vermeidung von Widersprüchen und Wiederholungen
(Redundanzen) sind Qualitätsanforderungen, die auch ein eBook auszeichnen
sollten. Und oft ist man als Autor so in den Stoff vertieft, dass einem solche
Brüche und Fehler gar nicht auffallen.
Josch 26.01.2017, 12.13 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
„Lesen ist übersetzen“
Ich habe nahezu mein gesamtes Berufsleben in Verlagen zugebracht. Es waren neben der Arbeit an den Texten unzählige Programmbesprechungen, Vertreterkonferenzen, Autorengespräche, Buchmessen und Vertragsverhandlungen. Manchmal hat mich ein Werk wochen-, ja sogar monatelang beschäftigt.
...weiterlesenJosch 23.07.2016, 23.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Die Arbeit des Lektors am Manuskript
Manch unbedarfter Autor glaubt, ein Lektor lese das Manuskript durch, korrigiere die eine oder andere falsche Schreibung, und das wär's dann. Dann könne der Text ja gedruckt werden. Rechtschreibkorrekturen sind nicht in erster Linie Aufgabe des Lektors. Das erledigt der Korrektor, und zwar erst viel später, nämlich dann, wenn der Text bereits gesetzt ist. Was aber macht dann der Lektor?
...weiterlesenJosch 09.06.2016, 15.39 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der folgende Beitrag handelt von der Manuskriptbeurteilung im Lektorat, wie ich als Verlagslektor dabei vorging, welchen Einfluss das Anschreiben hat und was in einem Gutachten stehen sollte.
...weiterlesenJosch 23.03.2016, 21.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL
In meinen beiden letzten Beiträgen ging es um die Frage, wie ein Manuskriptangebot aussehen sollte, warum es besser ist, zunächst nur ein Exposé an den Verlag zu schicken und was ein Exposé ist. Die Inhalte eines Exposés hat Diana Napolitano auf Tolino-Media-Services sehr schön dargestellt. In meinem heutigen Beitrag geht es darum, den richtigen Verlag für Dein Manuskriptangebot zu finden.
...weiterlesenJosch 08.03.2016, 16.01 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Als Lektor eines Buchverlags stellt man immer wieder - teils fasziniert, teils stöhnend fest -, wie viele Menschen gern ein Buch veröffentlichen würden, und zwar ein richtiges, eben ein gedrucktes Buch. Bei den allermeisten Manuskripten, die dem Lektor auf den Schreibtisch gelegt oder ihm zugemailt werden, hat man den Eindruck, der Verfasser hat einfach drauflos geschrieben, zunächst einmal, ohne sich groß Gedanken machen.
...weiterlesenJosch 22.02.2016, 19.10 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL