Einfach zum Nachdenken

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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Reisen ist auch Reisen zu sich selbst (A. Camus)

Du warst im Urlaub? Wie war's?

Was soll man auf eine solche Frage antworten? Etwa: Es war grauenhaft. All diese fremden Menschen, diese völlig andere Kultur, das Essen, die Sprache, das Land, das Klima, die Hygiene. Einfach alles furchtbar, ekelhaft. Oder soll man sagen: Großartig. Einfach großartig. Super. Und das war's dann. Die Antwort wird wohl davon abhängen, wo man im Urlaub war und ob der Mensch wirklich wissen will, wie es war, oder ob es sich eher um eine amerikanisch hingeworfene Floskel handelt, wie etwa How are you?

Ich war mit zwölf mir bis dahin fremden Menschen in Äthiopien. Es war also eine Gruppenreise. Eine Kulturreise, nicht am Strand oder Pool liegen, sondern straffes Programm mit mehrstündigen Busfahrten und einigen Inlandsflügen. Schlafen in Lodges und Hotels, nie länger als zwei Nächte an einem Ort. Geführt und kompetent geleitet von einem Reiseleiter.

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Josch 30.03.2019, 11.41 | (3/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Die Zukunft war früher auch besser

Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist

Vor knapp einem Jahr fragte mich der Verleger des Marixverlags in Wiesbaden, ob ich Lust und Zeit hätte, zwei Bücher über Karl Valentin herauszugeben. Und da ich seit jeher Karl Valentin und sein Oevre höchst faszinierend finde, musste ich nicht lange überlegen und sagte zu. Der Auftrag umfasste die Auswahl der Texte, die Einleitung und die „Übersetzung“ bzw. Kommentierung jener Stücke, Szenen und Monologe, die in valentineskem Bairisch verfasst sind. Vor Kurzem nun sind die beiden Bücher erschienen.


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Josch 08.03.2019, 12.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Erfolgsfaktor Zweifel

Die positive Kraft des Zweifelns

Das Thema „Zweifel“ ist ein Leitmotiv dieses Blogs. Zweifel ist mein stiller Lebensbegleiter, seit ich reflektiert denken kann, wie ich vor einigen Monaten schon in meinem Blogbeitrag „Zweifel frisst Selbstsicherheit“ beschrieben habe. Dass die positive Kraft des Zweifelns häufig massiv unterschätzt wird und dass hinter den größten Erfolgen häufig mehr Zweifel als geniale Geistesblitze stecken, hat Emanuel Koch in seinem Buch „Die positive Kraft des Zweifelns“, das im Econ Verlag erschienen ist, dargelegt. Der studierte Informatiker weiß, dass Computer nicht zweifeln, Menschen schon.

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Josch 21.02.2019, 11.12 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schonzeit vorbei

„Das wird man ja wohl noch sagen dürfen …“

… rechtfertigen sich Menschen, wenn sie ihre rechtsextremen oder rassistischen Ansichten ohne Scheu verbreiten. Es sind keine Einzelfälle, wie Juna Grossmann in ihrem Buch „Schonzeit vorbei. Über das Leben mit dem täglichen Antisemitismus“ beschreibt und mit vielen persönlichen Erlebnissen belegen kann. Und das nicht erst, seit es die AfD gibt, deren Parteivorsitzender zwölf Jahre Terror, Vernichtung und unbeschreibliche Gewalt als Vogelschiss bezeichnet. Eine solche Äußerung macht fassungslos, es bleibt einem die Spucke weg. Aber genau dieses Verstummen vor solchen Äußerungen ist es, das Juna Grossmann in ihrem Buch beklagt. Im Klappentext heißt es dazu: „In Deutschland nimmt der Hass auf Juden zu. Täglich berichten die Medien über öffentliche Bedrohungen, Mobbing an Schulen und gewalttätige Übergriffe … der Antisemitismus in der gesamten Gesellschaft wächst seit Jahren – und wird seit Jahren immer unverhohlener gezeigt.“

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Josch 29.01.2019, 17.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Liebe ist ein Ring, ein Ring hat kein Ende

„Die Liebe ist eine Himmelsmacht“

heißt es in der Operette „Der Zigeunerbaron“. Einer Himmelsmacht ist man gewissermaßen ausgeliefert. Oft überfällt sie den Menschen aus heiterem Himmel, wie in der „Liebesgeschichte“ von Siegfried Lenz so wunderschön beschrieben, als Joseph Waldemar Gritzan, ein großer, schweigsamer Holzfäller, Katharina Knack sieht, die gerade die Wäsche an einem Bach spült. Er läuft zum Pastor, holt sich einen Taufschein und überlegt sich genau, wie er der heimlich Verehrten einen Heiratsantrag macht. Er sieht sie also wie sie singend die Wäsche walkt, geht auf sie zu und sagt: „Rutsch zur Seite.“ Dann setzt er sich neben sie, schweigt lange, sagt irgendetwas von Erdbeeren und Blaubeeren im Wald, schweigt wieder, langt dann in seine Tasche und holt etwas daraus hervor, hält es der Katharina hin und fragt: „Willst Lakritz?“ Dann reicht er ihr den Taufschein, und damit war es beschlossen. Sie würden heiraten. So einfach und geradlinig kann eine Liebeserklärung sein. Zumindest ist sie es in dieser wunderschönen masurischen Geschichte im Buch „So zärtlich war Suleyken“.

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Josch 14.01.2019, 15.38 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Alles hat seine Zeit

Ach, du liebe Zeit!

Viele Menschen verschlafen den ersten Tag des Jahres, wachen verkatert auf und kommen nur mühsam aus der Horizontalen. Wenn es jedes Jahr das Gleiche ist, wäre es höchste Zeit, etwas zu ändern! Wir wünschen uns noch Tage lang ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr, weil der Jahreswechsel einen besonderen Einschnitt in unser Zeitmanagement darstellt. Zeit für Bilanzen und Vorsätze, Zeit zum Innehalten und Nachdenken. Zeit haben und sich Zeit nehmen oder sich die Zeit stehlen? … für was oder für wen? Wer mit einem Brummschädel aufwacht, hat nicht viele Möglichkeiten, die Zeit sinnvoll zu nutzen. Zeit heilt alle Wunden, auch den Kopfschmerz und das Grummeln im Bauch.

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Josch 02.01.2019, 12.01 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sich von der Weihnachtsbotschaft berühren lassen

Macht hoch die Tür

… wird in den christlichen Kirchen zur Adventszeit gesungen, wenn überall der süße Geruch von Glühwein, Punsch und gebrannten Mandeln durch die Innenstädte wabert. Die Menschen aber können mit solchen Zeilen nichts mehr anfangen. Ihnen ist der Ursprung, warum es überhaupt Weihnachtsbuden, Weihnachtsmärkte etc. gibt, völlig egal. Der Text von „Macht hoch die Tür“ – geschrieben im Advent 1623 von Georg Weissel, einem evangelischen Pfarrer und Kirchenliederschreiber – ist , wie ich finde, immer noch hochaktuell: Welche Türen und Tore machen wir auf, damit der Friedensstifter Einzug halten kann? Schickt sich unsere Gesellschaft nicht eher an, die Türen und Tore immer mehr zuzuziehen, bis sie endlich vollkommen verschlossen und ein Riegel davor geschoben ist, damit nur ja niemand mehr hereinkommt, durchdringt?

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Josch 20.12.2018, 23.08 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Schweigen ist mehr als nichts reden

„Schweigen ist ein köstlicher Genuss…? 

… aber um ihn ganz auszuschöpfen, muss man einen Gefährten haben. Allein ist man nur stumm“, sagt Karl Heinrich Waggerl.

Vor einiger Zeit habe ich eine Auszeit genommen und mich für eine Woche in ein Kloster zurückgezogen, um zu meditieren, zu schweigen und zu wandern. Das eine bewirkt oder fördert das andere: Wenn ich nichts rede, komme ich leichter in einen meditativen Habitus. Ich finde leichter Kontakt zu meinem geistigen und emotionalen Innenleben, ich bin – wenn ich es denn zulasse – mit mir selbst konfrontiert.

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Josch 02.12.2018, 17.06 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mediales Morden macht müde

Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett

Ausgerechnet am Sonntag, dem Tag des Herrn, wie es so schön heißt, hält in steter Regelmäßigkeit und endloser Wiederholung das Grauen in deutschen Wohn- und Schlafzimmern Einzug und fesselt die Bewohner meist 90 Minuten vor den Bildschirm. Es ist einfach beruhigend, dass das Böse wenigstens im Fernsehen immer oder zumindest meistens besiegt wird, will heißen: Die Fernsehkommissare – schlau und erfahren wie sie nun einmal sind – decken die Verbrechen auf und machen die Täter dingfest, wenn diese nicht schon vorher ums Leben gekommen sind. So hat alles innerhalb 90 Minuten seine gute Ordnung: Tatort! Fast wie im richtigen Leben.

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Josch 11.11.2018, 17.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Minderwertigkeit und Größenwahn

Über Minderwertigkeit und Selbstüberschätzung

Beim ziellosen Schmökern in alten Büchern am grauen Oktobersonntag stieß ich auf den Satz von Eleanor Roosevelt: „Niemand kann dir das Gefühl der Minderwertigkeit geben ohne deine Zustimmung.“ Das Zitat ließ mich nicht mehr los. Ich überlegte, in welchen Situationen ich mich minderwertig fühle oder fühlte. Mir fiel die Schule ein. Vor allem in der Grundschule gab es häufig Situationen, in denen ich mich minderwertig fühlte, was sowohl vom Lehrer als auch von Mitschülern verursacht war. Vom Lehrer, wenn ich etwas nicht wusste, nicht gelernt hatte oder wenn der „Pädagoge“ mich mit anderen, besseren Schülern meiner Klasse verglich. Und Mitschüler lösten häufig Minderwertigkeitsgefühle in mir aus, wenn im Sport zwei Mannschaften gewählt wurden und ich zu den letzten Kandidaten gehörte, die man notgedrungen nehmen musste. Dieses furchtbare, diffuse Gefühl kann ich selbst heute noch, knapp 60 Jahre danach, ganz gut nachempfinden. Mit dem Minderwertigkeitsgefühl ging das Gefühl der Ablehnung einher. Ich überließ es den Mitschülern, sich über mich zu erheben. Kinder sind diesbezüglich rigoros. Da zählt häufig nur der Starke, der Champion, der Star. Bei manchen Ballspielen gehörte ich eben nicht zu den Starken. Und ich hatte in diesen Sportarten auch kein Idol, weil mich damals Mannschaftssport nicht besonders interessierte.

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Josch 29.10.2018, 17.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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