Einfach zum Nachdenken

Einfach zum Nachdenken - DesignBlog

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Spiel

Sein oder Nichtsein

Leben auf der Probebühne

Ein Schauspieler erzählt von der Inszenierung des monumentalen Shakespearedramas "Hamlet, Prinz von Dänemark" im Jahr 1999 durch den Starregisseur Peter Zadek. Zadek hatte dafür die besten Schauspieler des deutschen Sprachraums um sich versammelt. Eine Besonderheit dieser legendären Inszenierung war die Besetzung der Titelrolle mit einer Frau, nämlich Angela Winkler. Der Autor, selbst Mitglied des Ensembles, reiht tagebuchartig Episode an Episode, teils humorvoll, teils ernst bis hin zu alltäglichen Dramen menschlichen Lebens. Dabei werden die Eigenheiten und Verrücktheiten des Starensembles offenbar, wie sonst eigentlich nur auf der Bühne vor Zuschauern. Im Klappentext des Buches heißt es dazu: »Es ist und bleibt ein großes Geheimnis: Wie entsteht ein Kunstwerk? Klaus Pohl ist es mit seinem grandiosen Roman Sein oder Nichtsein gelungen, diesem Geheimnis auf die Spur zu kommen.«

...weiterlesen

Josch 23.03.2022, 11.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Zauderer mit Führungsqualität

Wohin führt es, wenn Zaudern Konjunktur hat?

Wenn Zauderer von entschlossenem Handeln sprechen, gehen bei mir alle Alarmglocken an. Es ist schon erstaunlich, welch unterschiedliche Mäntelchen sich Zauderer überwerfen. Wer gestern noch gezögert hat, tritt heute als unbeirrbarer Macher auf, der trotz Gegenwinds mit vermeintlich kühlem Kopf handelt. Um vom zaudernden Saulus zum unerschrockenen Paulus zu werden, braucht es schauspielerisches Geschick. Das bewundere ich so an unseren Politikern, allen voran an Markus, dem Unbeirrbaren, der aber offenbar mit einem schlechten Kurzzeitgedächtnis geschlagen ist. Hat er doch glatt die Warnungen der Wissenschaftler und des Robert-Koch-Instituts vom Sommer dieses Jahres vergessen. Abnehmendes Kurzzeitgedächtnis ist eine bedauernswerte Begleiterscheinung des Alterungsprozesses.

...weiterlesen

Josch 01.12.2021, 17.01 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Das Vorspiel

Ehrgeiz und Selbstüberschätzung

Wer regelmäßig Musik hört, ob Klassik, Hip-Hop, Rock oder Jazz, ob im Konzertsaal oder über Spotify ist immer wieder fasziniert, mit welcher Präzision dies weitgehend geschieht. Dass die Beherrschung eines Instruments viel Fleiß erfordert, weiß man zwar, aber als Laie macht man sich normalerweise keine Gedanken darüber, mit welchem Drill dieses Üben bisweilen geschieht. Dass Üben Kraft kostet, dass es Frustrationen auslösen kann, dass manch ein Schüler resigniert, ja sogar verzweifelt, darüber denkt man  als Konsument auch nicht unbedingt nach. Diese Dressur beim Üben findet in der Regel in der Kindheit und frühen Jugend statt. Wie wird man gut? Sicher nicht durch Begabung allein. Sie macht – wie mir ein Trompeter verraten hat und wie es bei jeder Spitzenleistung, nicht nur in der Musik der Fall ist – vielleicht zwanzig Prozent aus. Der Rest ist Übung. Schon sehr früh werden dann die Kinder für Vorspiele und Wettbewerbe dressiert. Sie sind vielfach für die Kinder die reinste Tortur.

...weiterlesen

Josch 03.03.2020, 13.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spielen, tanzen, darstellen

„Verloren der Tag, wo nicht einmal getanzt wurde“

Friedrich Nietzsche

Vor Kurzem stieß ich beim Umräumen auf ein paar Bücher, die mir in meinem „früheren Leben“ unendlich viel bedeuteten und die ich schon seit Jahren nicht mehr in der Hand hatte. Thema: spielen, tanzen, darstellen. Ich las mich fest, wie es mir früher oft erging, wenn ich mich mit dem Thema „Spiel“ und „Theater“ beschäftigt habe. Dabei wurde mir bewusst, wie sehr sich doch die Bedeutung von Spiel in unserem Alltag verändert hat. Denkt man heute nicht in erster Linie an Computerspiele, an Onlinespiele, an sogenannte „YouTuber“, die mehr als ihren Lebensunterhalt mit – wenn man so will – spielerischen Inhalten verdienen? Dabei ist Spiel viel mehr als das letztendlich unpersönliche digitale Spiel im Internet.

...weiterlesen

Josch 25.03.2018, 20.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (25)

Jazzmesse erzählt von Bertram, Gabi und Hubert, Jugendlichen in der bayerischen Provinz in den 1960er-Jahren. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Abendgottesdienst ist das dritte von insgesamt zwölf Kapiteln. Mit folgendem Abschnitt endet die Fortsetzung auf dem Blog. Den Roman wird es in einigen Monaten als Buch geben.

Abendgottesdienst (2)

Die Buchhandlung war eher ein Schreibwarengeschäft, und die einzige Literatur, die es dort gab, waren Wildwest- und Liebesromane, die neben der Eingangstüre in einen riesigen Drehständer geschlichtet waren. Und hinter der Ladentheke fanden sich allenfalls Schul- und Wörterbücher neben Schreibblöcken und Lottoscheinen, jedenfalls nichts, was nur halbwegs die Bezeichnung Literatur verdient hätte.

Bertram fragte die Buchhändlerin, ob sie Die Plebejer proben den Aufstand vorrätig habe, worauf diese den Kopf schüttelte und ihn ansah, als habe sie es mit einem Irren zu tun. Dann schwebte sie in eine Nische des Ladens, holte ein überdimensionales Lexikon hervor, um sich wichtigtuerisch darin zu versenken. Nach einiger Zeit hob sie den Kopf, drehte den Oberkörper wie die Gretl im Kasperltheater neben dem Vorhang leicht zur Seite, klappte das Verzeichnis lieferbarer Bücher sachte zu und stellte mit einer Stimme, als habe sie soeben einen Sexualtäter bei der Gegenüberstellung wiedererkannt, fest, dass das Stück noch nicht erschienen sei.

...weiterlesen

Josch 15.01.2018, 11.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (15)

Jazzmesse erzählt von Bertram, Gabi und Hubert, Jugendlichen in der bayerischen Provinz in den 1960er-Jahren. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Frühmesse ist das erste von insgesamt zwölf Kapiteln. 

Frühmesse (15)

Bertram träumte vor sich hin, während die drei Geistlichen vorn am Altar mittlerweile bei der Wandlung waren: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib“, näselten die drei Geistlichen. Pfarrer Bauer hatte sich ganz nah über die große Oblate gebeugt, die er mit beiden Händen festhielt, als fürchte er, sie könnte sich aus dem Staub machen, während seine beiden Konzelebranten mit nach oben geöffneten, leeren Händen auf die Oblate wiesen.

Um wessen Leib handelt es sich denn nun eigentlich: um den der drei Konzelebranten oder um den des Herrn Jesus. Sollte es sich wirklich um die Leiber der Priester handeln? Sind Christen eigentlich Menschenfresser?

...weiterlesen

Josch 20.07.2017, 15.26 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ein Theaterstück schreiben?

Die bunte Welt des Theaters mitgestalten

Ob Theaterbesucher oder Mitwirkender in einer Theatergruppe: so vielfältig wie das Leben, so vielfältig und bunt ist die Welt des Theaters. Wer sich mit dem Gedanken trägt, diesen kulturellen Kosmos mitzugestalten, begibt sich auf ein interessantes und weites Feld, das durch die Medien sehr stark beeinflusst ist (Zeitungen, Internet, soziale Netzwerke, Youtube, Fernsehen und Einschaltquoten!). Das extreme Konsumverhalten zum Beispiel vor dem Fernseher oder dem PC verändert die Einstellung zum Theater massiv. Das gilt es zu berücksichtigen, zumal viele Konsumenten heute nicht mehr auseinanderhalten können, was Realität und was Fiktion ist.

...weiterlesen

Josch 13.07.2017, 10.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (14)

Frühmesse (14)

Dozent Ambrosius Strauß kam immer mehr ins Schwitzen bei den vielen Fragen, auf die es keine pastoraltheologisch vernünftigen und allgemein gültigen Antworten gab.

„Bereits der Apostel Paulus hat uns in seinen Briefen gelehrt, nicht wahr, dass das Gewissen Richtschnur für unser Handeln sein möge, nicht wahr. Wenn wir also auf unsere innere Stimme hören und unser Gewissen schärfen, dann können wir gar nichts falsch machen, nicht wahr. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit der Intinktion, bei der wir den Leib unseres Herrn Jesus Christus in den Wein, also das Blut, eintauchen können, nicht wahr.“

...weiterlesen

Josch 06.07.2017, 11.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (13)

Frühmesse (13)

Pfarrer Julius Bauer hatte die Veranstaltung über die Veränderungen in der Liturgie der Messe, die das vor zwei Tagen zu Ende gegangene Zweite Vatikanische Konzil beschlossen hatte, richtiggehend inszeniert. Die Einladung zu der Bildungsveranstaltung hatte er schon vor Wochen in der Verkündigung nach dem Hochamt am Sonntag bekanntgegeben. Dann hatte er im Steinpfälzer Tagblatt in den Lokalnachrichten einen Artikel veröffentlicht, der die wichtigsten Veränderungen bei der heiligen Messe zusammenfasste. Am Ende des Artikels wiederholte er die Einladung zu der Veranstaltung am 9. Dezember in den Gemeindesaal.

...weiterlesen

Josch 22.06.2017, 11.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (12)

Frühmesse (12)

Um Hubert herum tobte der Schafkopfkrieg, von dem er jedoch nichts mehr mitbekam. An nahezu allen Tischen wurde jetzt gespielt. Es gab sogar Schafkopfer, die mit wenig Unterbrechung von Freitagnachmittag bis Sonntagabend spielten.

Am Samstagabend und Sonntagmittag bekamen die Spieler dann Besuch von ihren Ehefrauen, die sich still neben ihre Männer setzten, süßen Weißwein tranken, gelangweilt Zeitschriften durchblätterten und von Zeit zu Zeit den Arm auf die Schulter ihres Erwählten legten, um ihm besser in die Karten sehen zu können.

...weiterlesen

Josch 08.06.2017, 12.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

2024
<<< April >>>
Mo Di Mi Do Fr Sa So
01020304050607
08091011121314
15161718192021
22232425262728
2930     
Folge mir per E-Mail

Gib Deine E-Mail-Adresse an, um diesen Blog zu abonnieren und Benachrichtigungen über neue Beiträge via E-Mail zu erhalten.

Bitte wähle das richtige Zeichen aus:Auto
Social Web


Instagram

Blogverzeichnis - Bloggerei.de TopBlogs.de das Original - Blogverzeichnis | Blog Top Liste