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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (10)


Frühmesse (10)
Hubert Fürst saß im Zug nach Eslarn, blätterte im Steinpfälzer Tagblatt und las einen Bericht über den jüngsten Übungseinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Gruppe B in Tännesberg, betitelt: „Freiwillige Feuerwehr Tännesberg erhält das Goldene Leistungsabzeichen.“ Neben dem Bericht, der eine Viertelseite der Zeitung einnahm, war auch ein Bild der Übungsgruppe abgedruckt, das die Mitglieder der Gruppe B in ihren Uniformen zeigte. ...weiterlesen

Josch 14.05.2017, 11.15 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (9)

 Frühmesse (9)

Die Gruppe fand die quälenden Fragen langweilig, sie wurde unwillig und reagierte aggressiv darauf. Immer häufiger kam es zu Streitereien untereinander, weil es die einen interessant fanden, was Bertram wissen wollte, während andere es als reine Zeitverschwendung erachteten, derartig blödes Zeug zu diskutieren. Sie wollten endlich mit den Proben beginnen. Da die meisten Spieler ohnedies noch nie auf einer Bühne gestanden haben, wurden sie immer nervöser, je näher der Aufführungstermin rückte. Hauptsache, das Publikum lache und klatsche, das sei die beste Bestätigung, so argumentierten sie.

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Josch 27.04.2017, 17.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Berlin ist immer eine Reise wert

Etwa zweimal im Jahr fahre ich nach Berlin, um meinen Freund zu besuchen. Meistens bleibe ich zwei Nächte. An einem oder auch an zwei Abenden gehen wir ins Theater – diesmal Tape von Stephen Belber im Deutschen Theater –, und einen Tag verbringe ich immer allein in der Stadt. Auch da gibt es für mich einige Fixpunkte: ein zwei- bis dreistündiger Besuch des Jüdischen Museums, essen im Restaurant Hackescher Hof, verbunden mit einem kurzen Bummel über den Hackeschen Markt. Und zum Abschluss des Kulturprogramms besuche ich jeweils ein Museum, das mir mein Freund vorschlägt. Als bayerisches Landei bin ich immer ganz stolz, wenn ich mir alle U- und S-Bahnverbindungen selbst heraussuche und mit einem Stadtplan bewaffnet meine jeweiligen Zielobjekte auch tatsächlich finde. Naja, ich will's zugeben, manchmal bin ich ganz froh, dass ich auch ein Navi auf meinem iPhone habe. ...weiterlesen

Josch 21.04.2017, 15.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (8)

Frühmesse (8)

Die Nähe zu Tschechien und die seit Jahrzehnten wirtschaftlich und politisch vernachlässigte Region bewirkten eine sonderbare Starrköpfigkeit und eine eiserne Lernunwilligkeit ihrer Bewohner. Endlich gab es einen Menschen, der ihnen sagte, wo es langging. Endlich hatte ihre Jahrhunderte lange innere Zerrissenheit ein Ende. Endlich hatten sie jemand, zu dem sie aufblicken konnten, und das war der Landesvorsitzende der CSU, der mit seiner Sprachgewalt, seinem Aussehen und mit seinem Absolutheitsanspruch in ihnen geheimste Wünsche und Allmachtsfantasien erweckte, fast wie vor über 200 Jahren, als Bayern auf der Seite Napoleons stand. Die Treue zu ihren ehemaligen „Besatzern“ zeigt sich jedenfalls bis heute in vielen Ausdrücken ihres Dialekts, die ihren Ursprung im Französischen haben.

Den Schülern der Oberrealschule in der kreisfreien Stadt war dies alles völlig egal. Sie waren weder an Politik interessiert noch waren sie über Parteiprogramme informiert. Ob das nun an Studienrat Strecker lag oder am jeweiligen Elternhaus oder an der einseitigen Propaganda des Steinpfälzer Tagblatts oder am Fernsehen oder gar an der Bildzeitung, darüber verschwendete keiner einen Gedanken, schon gar nicht die Klasse 6 b der Oberrealschule. Das einzige, was die meisten interessierte, waren Mädchen, Partys, Musik, Mopeds und Autos.

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Josch 15.04.2017, 16.30 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Thomas Perry: Die Hüterin der Spuren


Vorbemerkung

Der Roman ist vor etwa 15 Jahren erschienen. Damals habe ich ihn zum ersten Mal gelesen. Das Buch ist nur noch übers Antiquariat zu bekommen. Dennoch will ich den Thriller hier besprechen, weil ich ihn höchst spannend und originell finde und weil ich damals wegen dieses Textes monatelang nur noch Literatur zum Thema Indianer las. Auch eine äußerst spannende und obendrein höchst interessante Materie.

An James Fenimore Coopers Lederstrumpf fühlt sich ein Rezensent im Internet erinnert, wenn er mit Jane Whitefield, einer Halb-Indianerin aus dem Stamm der Seneca, durch die einsamen Wälder der Adirondacks im Staat New York streift. Unweit der Metropolen der Ostküste, im alten Indianerland, verfolgt Thomas Perrys Protagonistin bei ihrem ersten Auftritt die Spuren eines mehrfachen Mörders.

Als Jane nach einem ihrer Spezialeinsätze, bei dem sie der jungen Rhonda Eckerly zur Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann verholfen hat, nach Hause kommt, ist ein sehr gut aussehender, 1,90 Meter großer Mann in ihr Haus eingestiegen und erwartet sie. ...weiterlesen

Josch 07.04.2017, 16.57 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (7)

Frühmesse (7)

Der neue und alte Bundeskanzler stand ganz schön unter Druck, als es um die Bildung des neuen Kabinetts ging. Der Koalitionspartner stellte doch glatt die Bedingung, Franz Josef Strauß auf jeden Fall von einer Regierungsbeteiligung auszuschließen. Dass die kleine Partei so viele Stimmen erhalten hatte, verdankte sie vor allem ihrem Parteivorsitzenden, den angeblich vor allem Frauen gewählt hatten, weil er so gut aussah. Dem ehemaligen Major hatte der Führer im Krieg das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Das allerdings hatte er nicht wegen seines guten Aussehens bekommen.

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Josch 30.03.2017, 17.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Über die Liebe

Als ich vor Kurzem nach einer alten Video-Aufnahme suchte, fiel mir ein Tagebuch in die Hände, von dem ich gar nicht wusste, dass es noch existiert. Und statt weiter nach der Kassette zu suchen, blätterte ich in meinem Memorial und las mich prompt fest. Längst vergessene Ereignisse, Reiseberichte und Träume standen wieder ganz plastisch vor meinem inneren Auge. Es war vor allem eine Begegnung vor über zehn Jahren, die mich nicht mehr los ließ und über die ich lang nachdenken musste.

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Josch 25.03.2017, 19.05 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (6)

Frühmesse (6)

Nun hatte ihn ausgerechnet Franz gefragt, ob er bei dem Bunten Abend mitmachen wolle. Das machte Bertram ganz eifersüchtig, weil Kirchenrat Brummer nicht ihn, sondern Franz, diesen Angeber und Möchtegerncasanova, angesprochen hatte. Dabei war er, Bertram, doch ein weit eifrigerer Kirchgänger als Franz und obendrein der mit Abstand beste Unterhalter der gesamten Clique. Er überlegte, wie er die Gruppe am besten verunsichern könnte, und er entschloss sich, die Gruppe ein wenig zappeln zu lassen. Er könnte ja so tun, als wolle er der Gruppe einen Korb geben, obwohl er diese Möglichkeit keine Sekunde in Erwägung gezogen hatte. Ganz im Gegenteil: Er hatte in dem Angebot sofort die große Chance gewittert, so richtig im Mittelpunkt stehen zu können.

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Josch 20.03.2017, 11.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Warum das Layout eines Buches so wichtig ist

Bei einem Buch sollten Form und Inhalt eine Einheit darstellen. Vielen Buchschaffenden scheint das aber nicht bewusst zu sein, zumindest sehen viele Bücher heute immer noch so aus wie vor 40, 50 Jahren. Die Lesegewohnheit hat sich jedoch in den letzten dreißig Jahren ganz entscheidend verändert. Die einschneidendsten Änderungen gingen von der immer stärker werdenden bunten Bilderflut und den neuen Medien aus. Dies führte zu einer anderen Aufnahme- und Sehgewohnheit.

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Josch 14.03.2017, 12.16 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (5)

Frühmesse (5)

Im Sozialkundeunterricht analysierte Studienrat Strecker die Bundestagswahl, erläuterte die Veränderungen in der Sitzverteilung und stellte die Vorteile des alten und neuen Bundeskanzlers gegenüber seinem Herausforderer Willy Brandt heraus. Strecker bekam immer leuchtende Augen, wenn er von der sozialpolitischen Umgestaltung der Bundesrepublik Deutschland durch den früheren Wirtschaftsminister und jetzigen Kanzler Professor Doktor Ludwig Erhard sprach. Erhard war in den Augen Streckers ein richtiger Sozialrevolutionär, ohne den heute mit Sicherheit die Bundesbürger kaum etwas zu essen hätten. Und dass in diesem Jahr nahezu jeder Hilfsschüler eine Lehrstelle bekomme, sei nicht immer so gewesen und das werde auch nicht in alle Ewigkeit so bleiben. Das aber sei allein das Verdienst unseres alten und Gott sei Dank neuen Bundeskanzlers.

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Josch 09.03.2017, 16.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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