Tag: Liebe
Eine besondere Form der Zärtlichkeit
Die siebzigjährige Witwe Addie Moore klingelt eines Tages bei ihrem Nachbarn Louis Waters und fragt ihn, ob er nicht hin und wieder zu ihr kommen und bei ihr schlafen könnte. Ein ungewöhnliches Angebot, das muss er zugeben. Aber auch interessant, nein aufregend! Er lässt sich die Haare raspelkurz schneiden, lässt sich rasieren, duscht sich gründlich, schneidet sich Fuß- und Fingernägel und verlässt mit Pyjama und Zahnbürste in einer Papiertüte das Haus. Bei Addies Haus nimmt er allerdings den Hintereingang, um nicht gesehen zu werden. Louis findet, dass Addie immer noch eine attraktive Frau ist. Eigentlich hatte er das schon immer gedacht. Auch als seine Frau noch lebte.
...weiterlesenJosch 29.08.2024, 11.08 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Eine besondere Form der Zärtlichkeit
Die siebzigjährige Witwe Addie Moore klingelt eines Tages bei ihrem Nachbarn Louis Waters und fragt ihn, ob er nicht hin und wieder zu ihr kommen und bei ihr schlafen könnte. Ein ungewöhnliches Angebot, das muss er zugeben. Aber auch interessant, nein aufregend! Er lässt sich die Haare raspelkurz schneiden, lässt sich rasieren, duscht sich gründlich, schneidet sich Fuß- und Fingernägel und verlässt mit Pyjama und Zahnbürste in einer Papiertüte das Haus. Bei Addies Haus nimmt er allerdings den Hintereingang, um nicht gesehen zu werden. Louis findet, dass Addie immer noch eine attraktive Frau ist. Eigentlich hatte er das schon immer gedacht. Auch als seine Frau noch lebte.
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»Die Zeit ist eine Uhr ohne Ziffern«
Für die meisten Schüler in Deutschland stellt nicht der Jahreswechsel einen besonderen Einschnitt in ihrem Zeitmanagement dar, sondern der Beginn der Sommerferien. Es gibt Zeugnisse, die den erfolgreichen oder misslungenen Abschluss eines Schuljahres dokumentieren. Für manche, vorwiegend ältere Schüler, ist das auch eine Art Zeit für Bilanzen. Zeit zum Innehalten und Nachdenken? Wohl eher nicht. Die allermeisten freuen sich einfach auf die freie Zeit, auf die Ferien, auf Reisen und Erholung.
Für mich stellt die Urlaubszeit immer einen Einschnitt im Alltag dar. Zeit haben und sich Zeit nehmen oder sich die Zeit stehlen? … für was oder für wen? Oft lässt der Stress es gar nicht zu, die bevorstehende freie Zeit sinnvoll zu nutzen. Zeit heilt alle Wunden – sagt der Volksmund –, auch das Grummeln im Bauch, das durch manchen Ärger im Beruf oder sonst wo ausgelöst wurde.
...weiterlesenJosch 26.07.2024, 12.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Gabi und Tim, Folge 2 – Auszug aus „Verletzte Herzen“
Gabi ging der Beatnachmittag in der Tenne noch lange nach. Als sie Tim auf der Tanzfläche ihre Lippen auf den Hals drückte, wollte sie es wissen. Das war berechnend. Der Gedanke daran zauberte ein Lächeln auf ihr Gesicht. Sie hatte es sofort gemerkt, dass er ein Auge auf sie geworfen hatte. Schon beim ersten Mal, als sie sich zufällig bei Heidi getroffen hatten. Aber er tat es immer heimlich, damit Gisela und Heidi ja nichts davon mitbekämen. Beim Tanzen hatte er ihren zärtlichen Kuss prompt erwidert. Da hatte sie auch gar nicht lange überlegt, sondern sich ganz ihren Gefühlen hingegeben. Nach dem kurzen Schwof hatte er sie wortlos von der Tanzfläche gezogen und in die Bar geschleppt, wo sie sich in eine dunkle Ecke verzogen und heftig zu knutschen begonnen hatten. Sie hatte nicht einmal die Barfrau bemerkt, die sich erst mit einem Räuspern bemerkbar gemacht hatte, um die Bestellung aufzunehmen ... ...weiterlesenJosch 27.06.2024, 14.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide...
heißt es in Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre«. Das schmerzliche Verlangen kann sowohl beflügeln als auch niederdrücken. Man kann sich nach einem geliebten Menschen verzehren, der irgendwo, weit weg vielleicht, lebt und den man gern bei sich hätte, mit dem man gern zusammen wäre. Man kann sich nach einem Ort sehnen, an dem man wunderschöne, unvergessliche Stunden verlebte, man kann sich nach der Heimat sehnen – was immer man darunter versteht –, man kann sich nach einem bestimmten Gemütszustand, einem Gefühl sehnen, kann danach schmachten, diesen Zustand wieder zu erreichen.
...weiterlesenJosch 29.03.2024, 12.53 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Als Jakob die Kirche betrat, waren bereits beide Beichtstühle besetzt. Vor dem des Pfarrers warteten vor jeder Tür vier Leute, beim Kaplan waren es lediglich zwei. Jakob stellte sich beim Pfarrer an. Er schlug sein Gotteslob auf, machte die Gewissenserforschung und betrachtete dabei den Beichtstuhl. Sah der nicht wie ein großer Schrank mit drei Türen aus? Wieso hieß das sakrale Einrichtungsstück Stuhl? Die Tür in der Mitte hatte ein kleines Fenster mit einem lila Vorhang. Dahinter konnte man schemenhaft den Beichtvater sehen, wie er in seinem bequem ausgepolsterten Sitz fläzte. Er hatte sein Gesicht zur Hälfte mit einem großen weißen Sacktuch verdeckt, um sich vor Bazillen zu schützen. Für den Sünder dagegen gab es nur einen harten Schemel, auf den dieser knien musste, während er seine Sünden aufsagte. Als Jakob endlich an der Reihe war und sich in den Beichtstuhl kniete, stellte er fest, dass es gar nicht der Pfarrer war, der hier Beichte saß, sondern ein ihm fremder Aushilfsgeistlicher. Jakob machte das Kreuzzeichen und flüsterte:
...weiterlesenJosch 04.03.2024, 13.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL
… Gabi und Tim, Folge 1
Die Tenne in Weidenburg war brechend voll, die Besucher des Beatkonzerts saßen auf Tischen, Stühlen, der Treppe, die zur Galerie hinaufführte, lehnten an der Brüstung oder standen vor der Bühne dicht an dicht gedrängt, während auf der Tanzfläche die jungen Leute im Takt der Musik sprangen, hüpften und die Arme schwangen, als führten sie einen Veitstanz auf. Dazwischen schoben sich einige Pärchen eng umschlungen durch die Menge, verharrten mit geschlossenen Augen, während sie sich küssten...
...weiterlesenJosch 06.11.2023, 11.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ein Roman, der von drei jungen Menschen, ihren Träumen und Sehnsüchten und der großen Liebe in der erzkatholischen nordbayerischen Provinz der Jahre 1965 bis 1974 erzählt. Er beginnt mit der Bundestagswahl im September 1965 und endet mit dem Machtwechsel von Brandt zu Schmidt im Mai 1974, einer Zeit, in der die katholische Kirche und die Nähe zum Nationalsozialismus das Denken der Elterngeneration immer noch beherrscht.
Josch 16.10.2023, 12.57 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Manns-Bilder
In einer Zeit, in der Romane mit männlichen Protagonisten in den vom Marketing dominierten Lektoraten offenbar chancenlos sind, weckt ein solches Buch, in dem es um den Mann geht, allein des Titels wegen schon mein allergrößtes Interesse. Unbesehen der Frage, ob ein mir bisher fremder Autor meine Sicht auf den Mann verändern oder gar erweitern könne. Vielleicht ergeben sich ja sogar neue Einsichten für mich persönlich und machen damit eventuell notwendige therapeutische Hilfe überflüssig. Ja, es sind schon eigenartige Charaktere, die David Szalay in seinem Roman – der genau genommen eigentlich aus abgeschlossenen Kurzgeschichten besteht, wenn man die erste und die letzte davon ausnimmt, die raffiniert miteinander verwoben sind – entwickelt.
...weiterlesenJosch 21.02.2023, 18.13 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Für den Frieden muss man reden …
… habe ich in einem Buch aus dem Jahr 1971 gelesen. Es gibt wahrscheinlich nichts, was uns 2022 mehr beschäftigt hat als dieser furchtbare Krieg in der Ukraine. »Für den Frieden muss man reden, denn man braucht kein Gewehr, um jemanden abzuschießen. Worte tun es auch«, heißt es weiter. Ja, vor 50 Jahren konnte man noch relativ unbefangen über Krieg und Frieden reden und schreiben. Kriege waren Gott sei Dank weit weg von uns. Nun aber kam der Krieg beängstigend nah an uns heran; Krieg bedroht unseren Wohlstand, bringt Kälte in unsere Wohnzimmer. Unfassbar.
...weiterlesenJosch 26.12.2022, 16.22 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL