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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Roman

David: Versuch einer fiktionalen Annäherung

David-Roman. Werkstattbericht

Ich hatte zwar in meinem Blogbeitrag »König-David-Report« vom 2. Oktober 2022 angekündigt, in nächster Zeit immer wieder einmal Auszüge aus meinem unveröffentlichten und noch nicht abgeschlossenen David-Roman auf meinem Blog vorzustellen, doch scheint mir ein Werkstattbericht wichtiger zu sein.   

Ich bin kein alttestamentlicher Exeget, der sich wissenschaftlich mit der Bibel beschäftigt. Doch habe ich mich über viele Jahre hinweg mit David, dieser äußerst umstrittenen Figur der Bibel, beschäftigt. Ich habe den Roman leider nie abgeschlossen, weil mich die Rückmeldungen von zwei Lektoren, denen meine damalige Agentin das Exposé und eine Leseprobe zuschickte, »ausbremsten«.

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Josch 19.01.2023, 21.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Vergessen tötet die Toten noch einmal

Tramhalte Beethovenstraat

Andreas, Verfasser zweier Gedichtbände und einer Novelle, entkommt 1942 dem Braunen Moloch, weil ihn ein Stabsarzt kriegsverwendungsunfähig schreibt. Er wird als Berichterstatter einer Zeitung nach Amsterdam geschickt. Von seinem Zimmer in der Beethovenstraat aus beobachtet er, wie jede Nacht vierhundert Juden abtransportiert werden: „… es war Punkt zwei; er machte das Licht aus, lief zum Fenster und riss es auf. Unten standen vier Trambahnen mit je einem Anhänger, dahinter bewegte sich eine dunkle Masse, einige hundert Menschen mussten es sein; fahle Gesichter im Schein der blauen Taschenlampen, die von Jungen mit weißen Armbinden gehalten wurden. An den Flanken standen ein paar Uniformierte (Soldaten, Polizisten?) mit großen Schäferhunden an kurzen Leinen.“

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Josch 24.05.2021, 18.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Der Gesang der Flusskrebse

Einsamkeit
ist ein zentrales Thema in Delia Owens' Roman „Der Gesang der Flusskrebse“. Mir fiel beim Lesen Erich Kästners kleines Solo „Einsam bist du sehr alleine…“ ein. Der Roman beschreibt den Überlebenskampf einer anfangs Siebenjährigen in der Marsch an der Küste North Carolinas. Kya, das Marschmädchen, wie sie von den Bewohnern des kleinen Städtchens Barkley Cove ausgrenzend genannt wird, wird von ihrer Mutter, ihren Geschwistern und ihrem Vater verlassen und schlägt sich allein durch. Sie verbringt ihre Tage im Labyrinth der Marsch, einem Land mit beeindruckend vielfältiger Fauna und Flora, die Kya wie kein anderer Mensch kennt. Sie sammelt von Federn über Insekten, Nestern, Muscheln, Gräsern und Pilzen alles, was sich sammeln und aufbewahren lässt. Die Schule besucht sie nur einen Tag. Kya fängt Fische und sammelt Muscheln, die sie gegen Treibstoff für ihr Boot und die notwendigsten Lebensmittel bei Jumpin, einem Schwarzen, eintauscht. Als sie bei ihrem ersten größeren Ausflug mit dem Boot nicht mehr zu ihrer Hütte zurückfindet, trifft sie auf Tate, einen etwa drei bis vier Jahre älteren Freund ihres Bruders Jody, der ihr den Weg zurück in ihre Lagune, ihr Zuhause zeigt. ...weiterlesen

Josch 16.04.2021, 19.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mediales Morden macht müde

Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett

Ausgerechnet am Sonntag, dem Tag des Herrn, wie es so schön heißt, hält in steter Regelmäßigkeit und endloser Wiederholung das Grauen in deutschen Wohn- und Schlafzimmern Einzug und fesselt die Bewohner meist 90 Minuten vor den Bildschirm. Es ist einfach beruhigend, dass das Böse wenigstens im Fernsehen immer oder zumindest meistens besiegt wird, will heißen: Die Fernsehkommissare – schlau und erfahren wie sie nun einmal sind – decken die Verbrechen auf und machen die Täter dingfest, wenn diese nicht schon vorher ums Leben gekommen sind. So hat alles innerhalb 90 Minuten seine gute Ordnung: Tatort! Fast wie im richtigen Leben.

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Josch 11.11.2018, 17.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Bruno und Schmuel: eine Freundschaft an einem Zaun

Über eine Freundschaft, die kein Zaun der Welt trennen kann

Die Familie eines hohen Offiziers zieht nach Aus-Wisch. Der Vater wird Leiter eines Lagers in Polen, die beiden Kinder – der neunjährige Bruno und die zwölfjährige Gretel – müssen ihre Freunde in Berlin zurücklassen und in das einsame Haus am Rande des großen Lagers ziehen. Weder Schule noch Freunde gibt es hier, dafür umso mehr grotesk-brutale Figuren, allen voran Oberleutnant Kotler.

Soldaten erschießen Menschen, hilfloses Personal, wie zum Beispiel Pavel, der freundliche Hausdiener, der eigentlich Arzt ist, wird für die geringste Unachtsamkeit brutal bestraft und misshandelt.

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Josch 31.07.2018, 12.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (25)

Jazzmesse erzählt von Bertram, Gabi und Hubert, Jugendlichen in der bayerischen Provinz in den 1960er-Jahren. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Abendgottesdienst ist das dritte von insgesamt zwölf Kapiteln. Mit folgendem Abschnitt endet die Fortsetzung auf dem Blog. Den Roman wird es in einigen Monaten als Buch geben.

Abendgottesdienst (2)

Die Buchhandlung war eher ein Schreibwarengeschäft, und die einzige Literatur, die es dort gab, waren Wildwest- und Liebesromane, die neben der Eingangstüre in einen riesigen Drehständer geschlichtet waren. Und hinter der Ladentheke fanden sich allenfalls Schul- und Wörterbücher neben Schreibblöcken und Lottoscheinen, jedenfalls nichts, was nur halbwegs die Bezeichnung Literatur verdient hätte.

Bertram fragte die Buchhändlerin, ob sie Die Plebejer proben den Aufstand vorrätig habe, worauf diese den Kopf schüttelte und ihn ansah, als habe sie es mit einem Irren zu tun. Dann schwebte sie in eine Nische des Ladens, holte ein überdimensionales Lexikon hervor, um sich wichtigtuerisch darin zu versenken. Nach einiger Zeit hob sie den Kopf, drehte den Oberkörper wie die Gretl im Kasperltheater neben dem Vorhang leicht zur Seite, klappte das Verzeichnis lieferbarer Bücher sachte zu und stellte mit einer Stimme, als habe sie soeben einen Sexualtäter bei der Gegenüberstellung wiedererkannt, fest, dass das Stück noch nicht erschienen sei.

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Josch 15.01.2018, 11.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (15)

Jazzmesse erzählt von Bertram, Gabi und Hubert, Jugendlichen in der bayerischen Provinz in den 1960er-Jahren. Etwaige Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Frühmesse ist das erste von insgesamt zwölf Kapiteln. 

Frühmesse (15)

Bertram träumte vor sich hin, während die drei Geistlichen vorn am Altar mittlerweile bei der Wandlung waren: „Nehmet und esset alle davon, das ist mein Leib“, näselten die drei Geistlichen. Pfarrer Bauer hatte sich ganz nah über die große Oblate gebeugt, die er mit beiden Händen festhielt, als fürchte er, sie könnte sich aus dem Staub machen, während seine beiden Konzelebranten mit nach oben geöffneten, leeren Händen auf die Oblate wiesen.

Um wessen Leib handelt es sich denn nun eigentlich: um den der drei Konzelebranten oder um den des Herrn Jesus. Sollte es sich wirklich um die Leiber der Priester handeln? Sind Christen eigentlich Menschenfresser?

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Josch 20.07.2017, 15.26 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (14)

Frühmesse (14)

Dozent Ambrosius Strauß kam immer mehr ins Schwitzen bei den vielen Fragen, auf die es keine pastoraltheologisch vernünftigen und allgemein gültigen Antworten gab.

„Bereits der Apostel Paulus hat uns in seinen Briefen gelehrt, nicht wahr, dass das Gewissen Richtschnur für unser Handeln sein möge, nicht wahr. Wenn wir also auf unsere innere Stimme hören und unser Gewissen schärfen, dann können wir gar nichts falsch machen, nicht wahr. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit der Intinktion, bei der wir den Leib unseres Herrn Jesus Christus in den Wein, also das Blut, eintauchen können, nicht wahr.“

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Josch 06.07.2017, 11.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (13)

Frühmesse (13)

Pfarrer Julius Bauer hatte die Veranstaltung über die Veränderungen in der Liturgie der Messe, die das vor zwei Tagen zu Ende gegangene Zweite Vatikanische Konzil beschlossen hatte, richtiggehend inszeniert. Die Einladung zu der Bildungsveranstaltung hatte er schon vor Wochen in der Verkündigung nach dem Hochamt am Sonntag bekanntgegeben. Dann hatte er im Steinpfälzer Tagblatt in den Lokalnachrichten einen Artikel veröffentlicht, der die wichtigsten Veränderungen bei der heiligen Messe zusammenfasste. Am Ende des Artikels wiederholte er die Einladung zu der Veranstaltung am 9. Dezember in den Gemeindesaal.

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Josch 22.06.2017, 11.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (12)

Frühmesse (12)

Um Hubert herum tobte der Schafkopfkrieg, von dem er jedoch nichts mehr mitbekam. An nahezu allen Tischen wurde jetzt gespielt. Es gab sogar Schafkopfer, die mit wenig Unterbrechung von Freitagnachmittag bis Sonntagabend spielten.

Am Samstagabend und Sonntagmittag bekamen die Spieler dann Besuch von ihren Ehefrauen, die sich still neben ihre Männer setzten, süßen Weißwein tranken, gelangweilt Zeitschriften durchblätterten und von Zeit zu Zeit den Arm auf die Schulter ihres Erwählten legten, um ihm besser in die Karten sehen zu können.

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Josch 08.06.2017, 12.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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