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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: gend

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (13)

Frühmesse (13)

Pfarrer Julius Bauer hatte die Veranstaltung über die Veränderungen in der Liturgie der Messe, die das vor zwei Tagen zu Ende gegangene Zweite Vatikanische Konzil beschlossen hatte, richtiggehend inszeniert. Die Einladung zu der Bildungsveranstaltung hatte er schon vor Wochen in der Verkündigung nach dem Hochamt am Sonntag bekanntgegeben. Dann hatte er im Steinpfälzer Tagblatt in den Lokalnachrichten einen Artikel veröffentlicht, der die wichtigsten Veränderungen bei der heiligen Messe zusammenfasste. Am Ende des Artikels wiederholte er die Einladung zu der Veranstaltung am 9. Dezember in den Gemeindesaal.

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Josch 22.06.2017, 11.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Kommune: Erbe der 68er

Wohngemeinschaftsformen

Seit einigen Wochen überbieten sich Tages- und Wochenzeitungen sowie Magazine mit Serien über die 68er-Bewegung, die sich durch den gewaltsamen Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 rasant über ganz Westdeutschland ausbreitete. Eigentlich ist das Jahr 1967 der Beginn der 68er-Bewegung. Was wird mit den Achtundsechzigern nicht alles verbunden. Für manche Politiker, vor allem der jüngeren Generation, sind die Achtundsechziger Ursache aller Übel dieser Welt. Andere wiederum assoziieren mit den Achtundsechzigern vor allem Drogen, grenzenlose Sexualität, Auflehnung gegen Autoritäten und sogenannte Kommunen, z.B. die Kommune 1 und die Kommune 2.

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Josch 16.06.2017, 16.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (12)

Frühmesse (12)

Um Hubert herum tobte der Schafkopfkrieg, von dem er jedoch nichts mehr mitbekam. An nahezu allen Tischen wurde jetzt gespielt. Es gab sogar Schafkopfer, die mit wenig Unterbrechung von Freitagnachmittag bis Sonntagabend spielten.

Am Samstagabend und Sonntagmittag bekamen die Spieler dann Besuch von ihren Ehefrauen, die sich still neben ihre Männer setzten, süßen Weißwein tranken, gelangweilt Zeitschriften durchblätterten und von Zeit zu Zeit den Arm auf die Schulter ihres Erwählten legten, um ihm besser in die Karten sehen zu können.

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Josch 08.06.2017, 12.50 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (11)

Frühmesse (11)

Hubert trank eigentlich nie Bier. Wenn er Alkohol trank, dann höchstens einen Martini weiß, mit einer Zitronenscheibe am oberen Glasrand. Da er sich aber nicht getraute zu reklamieren, tat er, als wäre er ein eingefleischter Biertrinker und nahm gleich beim ersten Ansetzen des Glases einen möglichst großen Schluck. Und auch der Wirt war ganz konzentriert beim Spiel. Der Bulle sah belustigt zu ihm herüber, schien sich aber für ihn nicht weiter zu interessieren, sondern vertiefte sich gleich wieder in das Kartenspiel.

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Josch 26.05.2017, 20.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (10)


Frühmesse (10)
Hubert Fürst saß im Zug nach Eslarn, blätterte im Steinpfälzer Tagblatt und las einen Bericht über den jüngsten Übungseinsatz der Freiwilligen Feuerwehr Gruppe B in Tännesberg, betitelt: „Freiwillige Feuerwehr Tännesberg erhält das Goldene Leistungsabzeichen.“ Neben dem Bericht, der eine Viertelseite der Zeitung einnahm, war auch ein Bild der Übungsgruppe abgedruckt, das die Mitglieder der Gruppe B in ihren Uniformen zeigte. ...weiterlesen

Josch 14.05.2017, 11.15 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (9)

 Frühmesse (9)

Die Gruppe fand die quälenden Fragen langweilig, sie wurde unwillig und reagierte aggressiv darauf. Immer häufiger kam es zu Streitereien untereinander, weil es die einen interessant fanden, was Bertram wissen wollte, während andere es als reine Zeitverschwendung erachteten, derartig blödes Zeug zu diskutieren. Sie wollten endlich mit den Proben beginnen. Da die meisten Spieler ohnedies noch nie auf einer Bühne gestanden haben, wurden sie immer nervöser, je näher der Aufführungstermin rückte. Hauptsache, das Publikum lache und klatsche, das sei die beste Bestätigung, so argumentierten sie.

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Josch 27.04.2017, 17.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (8)

Frühmesse (8)

Die Nähe zu Tschechien und die seit Jahrzehnten wirtschaftlich und politisch vernachlässigte Region bewirkten eine sonderbare Starrköpfigkeit und eine eiserne Lernunwilligkeit ihrer Bewohner. Endlich gab es einen Menschen, der ihnen sagte, wo es langging. Endlich hatte ihre Jahrhunderte lange innere Zerrissenheit ein Ende. Endlich hatten sie jemand, zu dem sie aufblicken konnten, und das war der Landesvorsitzende der CSU, der mit seiner Sprachgewalt, seinem Aussehen und mit seinem Absolutheitsanspruch in ihnen geheimste Wünsche und Allmachtsfantasien erweckte, fast wie vor über 200 Jahren, als Bayern auf der Seite Napoleons stand. Die Treue zu ihren ehemaligen „Besatzern“ zeigt sich jedenfalls bis heute in vielen Ausdrücken ihres Dialekts, die ihren Ursprung im Französischen haben.

Den Schülern der Oberrealschule in der kreisfreien Stadt war dies alles völlig egal. Sie waren weder an Politik interessiert noch waren sie über Parteiprogramme informiert. Ob das nun an Studienrat Strecker lag oder am jeweiligen Elternhaus oder an der einseitigen Propaganda des Steinpfälzer Tagblatts oder am Fernsehen oder gar an der Bildzeitung, darüber verschwendete keiner einen Gedanken, schon gar nicht die Klasse 6 b der Oberrealschule. Das einzige, was die meisten interessierte, waren Mädchen, Partys, Musik, Mopeds und Autos.

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Josch 15.04.2017, 16.30 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (7)

Frühmesse (7)

Der neue und alte Bundeskanzler stand ganz schön unter Druck, als es um die Bildung des neuen Kabinetts ging. Der Koalitionspartner stellte doch glatt die Bedingung, Franz Josef Strauß auf jeden Fall von einer Regierungsbeteiligung auszuschließen. Dass die kleine Partei so viele Stimmen erhalten hatte, verdankte sie vor allem ihrem Parteivorsitzenden, den angeblich vor allem Frauen gewählt hatten, weil er so gut aussah. Dem ehemaligen Major hatte der Führer im Krieg das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Das allerdings hatte er nicht wegen seines guten Aussehens bekommen.

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Josch 30.03.2017, 17.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (6)

Frühmesse (6)

Nun hatte ihn ausgerechnet Franz gefragt, ob er bei dem Bunten Abend mitmachen wolle. Das machte Bertram ganz eifersüchtig, weil Kirchenrat Brummer nicht ihn, sondern Franz, diesen Angeber und Möchtegerncasanova, angesprochen hatte. Dabei war er, Bertram, doch ein weit eifrigerer Kirchgänger als Franz und obendrein der mit Abstand beste Unterhalter der gesamten Clique. Er überlegte, wie er die Gruppe am besten verunsichern könnte, und er entschloss sich, die Gruppe ein wenig zappeln zu lassen. Er könnte ja so tun, als wolle er der Gruppe einen Korb geben, obwohl er diese Möglichkeit keine Sekunde in Erwägung gezogen hatte. Ganz im Gegenteil: Er hatte in dem Angebot sofort die große Chance gewittert, so richtig im Mittelpunkt stehen zu können.

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Josch 20.03.2017, 11.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (5)

Frühmesse (5)

Im Sozialkundeunterricht analysierte Studienrat Strecker die Bundestagswahl, erläuterte die Veränderungen in der Sitzverteilung und stellte die Vorteile des alten und neuen Bundeskanzlers gegenüber seinem Herausforderer Willy Brandt heraus. Strecker bekam immer leuchtende Augen, wenn er von der sozialpolitischen Umgestaltung der Bundesrepublik Deutschland durch den früheren Wirtschaftsminister und jetzigen Kanzler Professor Doktor Ludwig Erhard sprach. Erhard war in den Augen Streckers ein richtiger Sozialrevolutionär, ohne den heute mit Sicherheit die Bundesbürger kaum etwas zu essen hätten. Und dass in diesem Jahr nahezu jeder Hilfsschüler eine Lehrstelle bekomme, sei nicht immer so gewesen und das werde auch nicht in alle Ewigkeit so bleiben. Das aber sei allein das Verdienst unseres alten und Gott sei Dank neuen Bundeskanzlers.

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Josch 09.03.2017, 16.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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