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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Bücher & Filme

Stimmen der Hoffnung

Mutige Menschen: die belarussische Freiheitsbewegung

Am 9. August 2020 fanden in Belarus Wahlen statt, bei der nach offizieller Schreibweise über 80 Prozent der Wähler für Alexander Lukaschenko stimmten, den letzten Diktator Europas, der seit 1995 Präsident des Landes ist. Im Jahr seines Amtsantritts fiel Lukaschenko mit einer Aussage über Hitler auf, als er erklärte: „Es dauerte Jahrhunderte, um die deutsche Ordnung herzustellen. Unter Hitler erreichte diese Formation ihren Höhepunkt. Dies entspricht unserem Verständnis einer Präsidentenrepublik und der Rolle eines Präsidenten darin.“ Das sagt eigentlich alles über diesen Menschen. Zum Jahrestag der Wahlen vor einem Jahr und dem mutigen Protest der Menschen im Anschluss daran erschien im Verlag das kulturelle Gedächtnis das Buch „Stimmen der Hoffnung“.


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Josch 15.08.2021, 14.51 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ein anderes Land

Porträt einer Gesellschaft, die ins Rutschen geraten ist

James Baldwin ist einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. „Warum James Baldwin lesen, heute, dreißig Jahre nach seinem Tod?“, fragt Verena Lueken in ihrem Vorwort zu Baldwins Roman Von dieser Welt. Und sie gibt die treffende Antwort: „Wer einmal einen Satz von ihm laut aufgesagt hat, wird die Frage überflüssig finden.“ Genauso ging es mir, als ich die neue Übersetzung von Ein anderes Land gelesen habe. Es ist ein unglaublich tief berührender Roman, der einen hineinzieht in die „rassistisch gespaltene US-amerikanische Gesellschaft der Fünfzigerjahre“, wie René Aguigah im Nachwort des Buches ausführt.

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Josch 24.06.2021, 12.26 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Vergessen tötet die Toten noch einmal

Tramhalte Beethovenstraat

Andreas, Verfasser zweier Gedichtbände und einer Novelle, entkommt 1942 dem Braunen Moloch, weil ihn ein Stabsarzt kriegsverwendungsunfähig schreibt. Er wird als Berichterstatter einer Zeitung nach Amsterdam geschickt. Von seinem Zimmer in der Beethovenstraat aus beobachtet er, wie jede Nacht vierhundert Juden abtransportiert werden: „… es war Punkt zwei; er machte das Licht aus, lief zum Fenster und riss es auf. Unten standen vier Trambahnen mit je einem Anhänger, dahinter bewegte sich eine dunkle Masse, einige hundert Menschen mussten es sein; fahle Gesichter im Schein der blauen Taschenlampen, die von Jungen mit weißen Armbinden gehalten wurden. An den Flanken standen ein paar Uniformierte (Soldaten, Polizisten?) mit großen Schäferhunden an kurzen Leinen.“

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Josch 24.05.2021, 18.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Business Bullshit

Das lautlose Verschwinden deutscher Wörter

Um es vorweg zu sagen: Ich verwende lieber deutsche Wörter als englische, wenn ich deutsch spreche. Das macht doch jeder, oder? Leider das Nein. In der Alltagssprache und in verschiedenen Soziolekten zeigt sich ein lautloser Auszug deutscher Wörter. Der Vormarsch englischer Wörter in der deutschen Sprache ist unaufhaltsam. Wenn man sich offensiv zur deutschen Sprache bekennt, muss man aufpassen, dass man nicht in eine politische Ecke gestellt oder von irgendwelchen ewig Gestrigen ideologisch vereinnahmt wird. Das ist traurig, aber wahr.

Da ich die deutsche Sprache, seit ich denken kann, pflege und mit ihr arbeite, sind die Bücher aus dem Duden Verlag für mich sehr wichtig. Und das betrifft nicht nur die Wörterbücher, sondern auch die seit geraumer Zeit sehr wichtigen Publikationen wie das Jiddische Wörterbuch oder Antisemitismus in der Sprache oder wie Business Bullshit von Jens Bergmann.

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Josch 05.05.2021, 16.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Gesang der Flusskrebse

Einsamkeit
ist ein zentrales Thema in Delia Owens' Roman „Der Gesang der Flusskrebse“. Mir fiel beim Lesen Erich Kästners kleines Solo „Einsam bist du sehr alleine…“ ein. Der Roman beschreibt den Überlebenskampf einer anfangs Siebenjährigen in der Marsch an der Küste North Carolinas. Kya, das Marschmädchen, wie sie von den Bewohnern des kleinen Städtchens Barkley Cove ausgrenzend genannt wird, wird von ihrer Mutter, ihren Geschwistern und ihrem Vater verlassen und schlägt sich allein durch. Sie verbringt ihre Tage im Labyrinth der Marsch, einem Land mit beeindruckend vielfältiger Fauna und Flora, die Kya wie kein anderer Mensch kennt. Sie sammelt von Federn über Insekten, Nestern, Muscheln, Gräsern und Pilzen alles, was sich sammeln und aufbewahren lässt. Die Schule besucht sie nur einen Tag. Kya fängt Fische und sammelt Muscheln, die sie gegen Treibstoff für ihr Boot und die notwendigsten Lebensmittel bei Jumpin, einem Schwarzen, eintauscht. Als sie bei ihrem ersten größeren Ausflug mit dem Boot nicht mehr zu ihrer Hütte zurückfindet, trifft sie auf Tate, einen etwa drei bis vier Jahre älteren Freund ihres Bruders Jody, der ihr den Weg zurück in ihre Lagune, ihr Zuhause zeigt. ...weiterlesen

Josch 16.04.2021, 19.56 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Vergessene Wortschönheiten

Jakob Sprengs unerhörte Auswahl vergessener Wortschönheiten

Wem heute die Bedeutung eines Wortes nicht klar ist, der googelt den Begriff im Internet. Begriff kommt von begreifen. „Ich muss diesen Begriff umschreiben, da mir das rechte Wort dafür fehlt“, heißt es im Wahrig. Haben wir die Bedeutung und die etymologischen Wurzeln des Wortes – vielfach auf unterschiedlichen Webseiten – gefunden, sind wir zufrieden und können das Wort richtig verwenden. Demjenigen, dem an der Sprache liegt und der sicher gehen will, dass die Bedeutung des Wortes stimmt, der greift nach Duden, Wahrig, Kluges etymologischem Wörterbuch, sucht im Deutschen Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm oder wenn es sich zum Beispiel um ein Dialektwort handelt, meinetwegen um ein bairisches, der nimmt den Schmeller zur Hand. Diese gründliche Suche nach der Bedeutung eines Wortes ist für mich immer wieder spannend.

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Josch 14.04.2021, 10.17 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Märchen: Schlüssel zur Welt

Erwachsene brauchen Märchen

Vor Kurzem blieb ich bei der Suche nach einem Buch über Träume bei meiner kleinen Märchen- und Sagensammlung hängen. Ich vergaß dabei die Traumsymbole, schmökerte in Grimms Märchen, in einer Erstausgabe Kinder- und Hausmärchen aus Süddeutschland aus dem Jahr 1854 und blieb schließlich an „Die Alp von Golzern“ hängen, die ich in Frederik Hetmanns wunderbarer Sammlung „Dämonengeschichten aus den Alpen“ fand. Alte Bücher, alte Geschichten, viele davon werden seit Generationen gelesen, vorgelesen, aber manchmal auch abgelehnt, weil sie angeblich für Kinder zu brutal sind, oder sie werden wegen der veralteten Inhalte belächelt.

Ich persönlich finde Märchen faszinierend, anspruchsvoll, unterhaltsam, spannend und hilfreich, wie es so mancher berufenere Rezipient und Forscher, angefangen von Bruno Bettelheim bis hin zu Felicitas Betz, Sigrid Berg oder Walter Kettler vor vielen Jahren bereits hinreichend belegte.

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Josch 28.01.2021, 20.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Was für immer mir gehört

"Eine Offenbarung und mein Talisman" (Oprah Winfrey)

Im zweiten von insgesamt sieben Bänden ihrer Autobiografie erzählt Maya Angelou – eigentlich Marguerite Annie Johnson – von ihrem Leben als Siebzehn- bis Neunzehnjährige. Es ist die Geschichte einer jugendlichen Schwarzen mit Kind in Amerika kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Drei Jahre Suche nach einer sicheren Existenz, Suche nach einem verlässlichen Partner. Drei Lebensjahre, geprägt von Wünschen und Träumen, von ungebrochenem Überlebenswillen einer jungen oder besser: jugendlichen Frau, die bei allen Rückschlägen und Hindernissen, die ihr das Leben schwer machen, sich immer ihrer Verantwortung für ihr Baby bewusst ist. Und damit ist das Buch nicht einfach eine x-beliebige Autobiografie, sondern faszinierendes Lehrstück, nicht nur für junge Frauen.

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Josch 15.12.2020, 11.03 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein Mädchen mischt die Männerdomäne auf

Das Damengambit auf Netflix

Spannend, berührend, sensationell...

Ich bin in diesem schwierigen Jahr zu einem Serienfan geworden. Beim Durchklicken durch das nahezu unüberschaubare Angebot stieß ich vor Kurzem bei Netflix auf Das Damengambit und sah mir gleich vier Folgen am Stück an. Mittlerweile ist die Serie von vielen Seiten durchweg positiv, ja zum Teil euphorisch – was ich unterstreichen möchte – rezensiert, zum Beispiel von Theresa Hein in der SZ vom 27. Oktober oder von Eugen Epp im Stern am 31. Oktober 2020.

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Josch 06.11.2020, 18.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Indianer aus Kanada erzählen von ihrem Land


"Der Schöpfer hat uns den Elch gegeben, damit wir keinen Hunger leiden, aber nicht, um ihn zu verkaufen"

Indianer aus Kanada erzählen von ihrem Land

Wir assoziieren Rassismus in Nordamerika zumeist mit den Problemen der Schwarzen. Wir solidarisieren uns – zurecht – mit den Protesten der liberalen US-Amerikaner und gehen auch in Deutschland auf die Straßen, wenn wir von Rassismus, Diskriminierung und Tötung Schwarzer durch Weiße lesen und hören, wie zum Beispiel am 25. Mai 2020 in den USA geschehen. Doch wer protestiert gegen die Diskriminierung und den Rassismus gegen die indigenen Völker in Nordamerika? Zu sehr ist unser Bild vom sogenannten "Indianer" von Literatur und Film geprägt, das den vermeintlich heldenhaften Kampf der Weißen gegen die Ureinwohner Nordamerikas einseitig verklärt. Auch wenn sich dieses Bild in den letzten Jahrzehnten verändert hat, bleiben die indigenen Völker weitgehend im Dunkeln.

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Josch 18.10.2020, 17.08 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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