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Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Erotik

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (7)

Frühmesse (7)

Der neue und alte Bundeskanzler stand ganz schön unter Druck, als es um die Bildung des neuen Kabinetts ging. Der Koalitionspartner stellte doch glatt die Bedingung, Franz Josef Strauß auf jeden Fall von einer Regierungsbeteiligung auszuschließen. Dass die kleine Partei so viele Stimmen erhalten hatte, verdankte sie vor allem ihrem Parteivorsitzenden, den angeblich vor allem Frauen gewählt hatten, weil er so gut aussah. Dem ehemaligen Major hatte der Führer im Krieg das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Das allerdings hatte er nicht wegen seines guten Aussehens bekommen.

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Josch 30.03.2017, 17.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (6)

Frühmesse (6)

Nun hatte ihn ausgerechnet Franz gefragt, ob er bei dem Bunten Abend mitmachen wolle. Das machte Bertram ganz eifersüchtig, weil Kirchenrat Brummer nicht ihn, sondern Franz, diesen Angeber und Möchtegerncasanova, angesprochen hatte. Dabei war er, Bertram, doch ein weit eifrigerer Kirchgänger als Franz und obendrein der mit Abstand beste Unterhalter der gesamten Clique. Er überlegte, wie er die Gruppe am besten verunsichern könnte, und er entschloss sich, die Gruppe ein wenig zappeln zu lassen. Er könnte ja so tun, als wolle er der Gruppe einen Korb geben, obwohl er diese Möglichkeit keine Sekunde in Erwägung gezogen hatte. Ganz im Gegenteil: Er hatte in dem Angebot sofort die große Chance gewittert, so richtig im Mittelpunkt stehen zu können.

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Josch 20.03.2017, 11.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (5)

Frühmesse (5)

Im Sozialkundeunterricht analysierte Studienrat Strecker die Bundestagswahl, erläuterte die Veränderungen in der Sitzverteilung und stellte die Vorteile des alten und neuen Bundeskanzlers gegenüber seinem Herausforderer Willy Brandt heraus. Strecker bekam immer leuchtende Augen, wenn er von der sozialpolitischen Umgestaltung der Bundesrepublik Deutschland durch den früheren Wirtschaftsminister und jetzigen Kanzler Professor Doktor Ludwig Erhard sprach. Erhard war in den Augen Streckers ein richtiger Sozialrevolutionär, ohne den heute mit Sicherheit die Bundesbürger kaum etwas zu essen hätten. Und dass in diesem Jahr nahezu jeder Hilfsschüler eine Lehrstelle bekomme, sei nicht immer so gewesen und das werde auch nicht in alle Ewigkeit so bleiben. Das aber sei allein das Verdienst unseres alten und Gott sei Dank neuen Bundeskanzlers.

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Josch 09.03.2017, 16.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Jazzmesse. Fortsetzungsroman (2)

Frühmesse (2)

Eilig schlüpft Bertram in die Schuhe und stürmt, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinunter in die Küche, wo ihn die Mutter ungeduldig mit missbilligendem Blick erwartet.

Noch bevor er ins Bad geht, setzt er sich an den Küchentisch und sagt laut: „Guten Morgen“, schenkt sich, ohne den Gruß des Vaters abzuwarten, eine große Tasse Kaffee ein, gießt Milch hinzu, nimmt drei hoch gehäufte Löffel Zucker und rührt um. Gedankenverloren führt er die heiße Tasse an die Lippen, um einen Schluck des süßen Gesöffs zu nehmen, da wird er jäh von der Mutter unerbrochen. „Wolltest du nicht zur Kommunion gehen?“ Der Vorwurf in ihrer Stimme ist unüberhörbar.

„Doch, ja. Warum?

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Josch 29.01.2017, 16.53 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Déjà-vu in Estaing. Fortsetzungsroman 12

Kapitel 12

„Hallo, Lillifee!“

Meine Tochter geht auf meine zärtlich-ironische Begrüßung nicht ein und sprudelt sofort los, ohne zu fragen, wie es mir geht, wann ich zurückkomme oder ob ich gestern Pro7 geschaut hätte, wie sie es oft macht, bevor sie zum eigentlichen Grund ihres Anrufs kommt.

„Danidad, ich muss dir was Schlimmes sagen!“, dröhnt es aus der Leitung.

„Ist was passiert?“

„Passiert ist eigentlich nichts, oder schon. Doch, es ist etwas passiert. Aber du darfst Mami nichts sagen! Sonst redet sie bestimmt wochenlang nichts mehr mit mir.“

„Warum sollte ich dich verraten? Nun sag schon, was passiert ist.“

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Josch 21.01.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Déjà-vu in Estaing. Fortsetzungsroman 8

Kapitel 8

Ich sitze dank erster Klasse im Intercity allein in einem Abteil, nichts und niemand stört mich, kein Handy lenkt mich ab, kein Mitreisender wickelt Leberwurstbrötchen aus. Und doch kann ich mich nicht konzentrieren. Der Abend mit Franziska beherrscht mein ganzes Denken. Heftig bebt unser gestriger Abend in mir nach. Schon im Kino konnte ich mich nur mühsam beherrschen, sie nicht an mich zu ziehen, zu betatschen, zu streicheln, sie zu küssen.

Mein Mund war trocken, die Unsicherheit stärker als das Begehren. Wie hätte sie sich auch wehren können? Und dann die bangen Berührungen in ihrem Appartement, der Insel, wie sie es nennt, die alles, was ihr lieb ist, schützt und offenbart.

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Josch 13.01.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Déjà-vu in Estaing. Fortsetzungsroman 7

Kapitel 7

Das Wetter dreht sich. Endlich. Ich bin auf dem Weg in die Agentur. Diese Hitze in den letzten Wochen war kaum noch zu ertragen. Immer die von Schweiß durchtränkten T-Shirts, die abgestandene Luft in den verdunkelten Räumen, die feuchte Stirn, die falschen Schuhe. Wie wunderbar doch so ein kühler Wind das Gesicht streichelt.

Der Wetterwechsel scheint auch unserer Kampagne gut zu tun. Das ganze Team ist wie ausgewechselt. Sogar Pit hat seinen Hang zum Pessimismus für kurze Zeit abgelegt, ist aufgekratzt und hat uns gestern bei der Telefonkonferenz überschwänglich gelobt. Dabei ist seine depressive Stimme ein echtes Kontrastprogramm zu seiner sonstigen Erscheinung: Man hält ihn für einen Womanizer, bis er den Mund aufmacht!

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Josch 12.01.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Déjà-vu in Estaing. Fortsetzungsroman 2

Kapitel 2

Ich blättere in dem Frauenmagazin und bleibe prompt an einem Beitrag hängen, der vom Kampf einer Frau um ihr Recht handelt. Es ist der Name, der mich elektrisiert: Magdalena Salomon! Sofort stehen die Ereignisse von damals vor meinem inneren Auge. Als wäre es gestern gewesen. Wie lang ist das jetzt her? Es muss Mitte der Achtziger gewesen sein. Es gibt sie also doch, diese Frau, um die sich sein ganzes Denken drehte und von der er ständig redete. Und vor allem: Sie lebt noch!

Ich muss einen Schluck trinken. Wieso bin ich eigentlich damals ausgerechnet nach Estaing gefahren? War es nicht Melli, die mir den Tipp gab? „Gönn dir ein paar Tage Ruhe. In Frankreich, im Massif central, da kenne ich einen wunderschönen, verträumten Ort. Dort kannst du vielleicht ein wenig Abstand gewinnen und wieder zu dir finden. Estaing wird dir gefallen. Am liebsten käme ich ja mit. Aber ich muss unbedingt was fürs Studium tun.“

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Josch 07.01.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Déjà-vu in Estaing. Fortsetzungsroman 1

Kapitel 1

Bereits seit 7:00 Uhr am Morgen sitze ich im Büro. Und das nun schon seit Wochen. Eigentlich bräuchten wir dringend Verstärkung. Aber ich kann mich einfach nicht dazu entschließen, noch jemand einzustellen. Es gibt zu viele Unbekannte, zu viele Unwägbarkeiten. Lustlos sitze ich in meinem schicken, abgedunkelten Büro und starre auf den Bildschirm. Um mich herum herrscht Stille. Marcel und Luisa kommen meistens erst gegen 9:00 Uhr. Es ist zum Verzweifeln: Dieses herrliche Wetter, und ich habe einfach keine Zeit, den Sommer zu genießen.

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Josch 06.01.2017, 00.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

„Ach würdest du dich doch in mich verlieben!“

Dieser Tage habe ich den Tweet einer Frau gelesen, die wehmütig beklagte, dass sie als Frau über 40 von jungen Männern nicht mehr wahrgenommen werde. Offenbar existiere sie für Zwanzigjährige nicht mehr. Aber ist dies nicht normal? Ich hätte gern gewusst, ob sie sich anders verhalten habe, als sie 20 war, ob sie Männer über 40 interessiert haben, wenn es nicht gerade Stars, der Lehrer, ein Dozent, der Chef oder der eigene Vater waren.

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Josch 24.06.2016, 14.59 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

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