Thema: Reflexionen

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben ...“
„... wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt“, heißt es in Wilhelm Tell von Friedrich Schiller. Und wahrscheinlich nickt jeder innerlich mit dem Kopf, wenn er den Spruch liest oder ihn sich aus gegebenem Anlass (wieder) vergegenwärtigt.
Diese furchtbaren Nachbarn! Dieser entsetzliche Nächste, dem ich freundlich und mit Respekt begegnen soll! Es werden kaum mehr Streitfälle vor Gericht verhandelt als jene von streitbaren Nachbarn. Ist man nicht selbst betroffen davon, klingen die Anlässe solcher Auseinandersetzungen vor Gericht oft lächerlich. Doch für die Betroffenen ist es meist keineswegs nur eine Lappalie, die sie dazu trieb, vor Gericht zu ziehen, um ihre Interessen durchzusetzen. Manchmal hat man allerdings den Eindruck, es sei typisch deutsch, den anderen nicht so sein lassen zu können, wie er ist...
...weiterlesenJosch 28.07.2017, 16.46 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Leben
in der Wohngemeinschaft (2)
Unübertroffen waren unsere Feste. Zu Weihnachten sind es einmal über 50 Menschen, die in unserer Wohngemeinschaft das „Stille Fest“ feiern. Großes gemeinsames(!) Essen, Singen, Spielen, Reden. In einem Zimmer wird Klavier gespielt, in einem anderen Musik gehört, im dritten sitzen Leute still beieinander und lauschen einem Vorleser, im vierten knutschen zwei innig miteinander usf. Und am nächsten Tag macht die ganze Gruppe – Verzeihung: fast die ganze Gruppe – einen langen Spaziergang. Nun hat sich das Blatt gewendet: Kommen jetzt nicht sogar Leute zu uns zu Besuch, die auf unsere „Kommune“ immer herabschauten, die die Nase rümpften, wenn die Sprache auf uns kam, die unsere Lebensform als Anfang vom Ende der westlichen Zivilisation betrachteten? Unglaublich!
...weiterlesenJosch 30.06.2017, 16.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Seit einigen Wochen überbieten sich Tages- und Wochenzeitungen sowie Magazine mit Serien über die 68er-Bewegung, die sich durch den gewaltsamen Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 rasant über ganz Westdeutschland ausbreitete. Eigentlich ist das Jahr 1967 der Beginn der 68er-Bewegung. Was wird mit den Achtundsechzigern nicht alles verbunden. Für manche Politiker, vor allem der jüngeren Generation, sind die Achtundsechziger Ursache aller Übel dieser Welt. Andere wiederum assoziieren mit den Achtundsechzigern vor allem Drogen, grenzenlose Sexualität, Auflehnung gegen Autoritäten und sogenannte Kommunen, z.B. die Kommune 1 und die Kommune 2.
...weiterlesenJosch 16.06.2017, 16.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Etwa
zweimal im Jahr fahre ich nach Berlin, um meinen Freund zu besuchen. Meistens
bleibe ich zwei Nächte. An einem oder auch an zwei Abenden gehen wir ins
Theater – diesmal Tape von Stephen Belber im Deutschen Theater –, und einen Tag verbringe ich immer allein in der Stadt. Auch da gibt es
für mich einige Fixpunkte: ein zwei- bis dreistündiger Besuch des Jüdischen Museums, essen im Restaurant Hackescher Hof, verbunden mit einem
kurzen Bummel über den Hackeschen Markt. Und zum Abschluss des Kulturprogramms
besuche ich jeweils ein Museum, das mir mein Freund vorschlägt. Als bayerisches
Landei bin ich immer ganz stolz, wenn ich mir alle U- und S-Bahnverbindungen
selbst heraussuche und mit einem Stadtplan bewaffnet meine jeweiligen
Zielobjekte auch tatsächlich finde. Naja, ich will's zugeben, manchmal bin ich
ganz froh, dass ich auch ein Navi auf meinem iPhone habe. ...weiterlesen
Josch 21.04.2017, 15.49 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Als ich vor Kurzem nach einer alten
Video-Aufnahme suchte, fiel mir ein Tagebuch in die Hände, von dem ich
gar nicht wusste, dass es noch existiert. Und statt weiter nach der Kassette zu
suchen, blätterte ich in meinem Memorial und las mich prompt fest. Längst
vergessene Ereignisse, Reiseberichte und Träume standen wieder ganz plastisch
vor meinem inneren Auge. Es war vor allem eine Begegnung vor über zehn Jahren,
die mich nicht mehr los ließ und über die ich lang nachdenken musste.
Josch 25.03.2017, 19.05 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Wenn ich als Nichtskifahrer meine skifahrende
Familie in ein reines Ski-Gebiet begleite, obwohl mich weder Langlauf noch Après-Ski
reizen, muss ich mir bereits im Vorfeld Gedanken machen, was ich in den
verschneiten Bergen eigentlich will. Und ich muss mich auf mitleidige Blicke
der Skifahrer einstellen, wenn ich ohne Skiausrüstung und nicht in modische Skikleidung
gewandet an einer Gondel-Talstation stehe, um das emsige Treiben der Skihasen und
ihrer Testosteron gesteuerten männlichen Begleiter staunend zur Kenntnis zu
nehmen. ...weiterlesen
Josch 04.03.2017, 21.21 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Vor einem
Jahr habe ich eine Glosse auf diesem Blog mit dem Titel Die 72 Jungfrauen im Paradies veröffentlicht, und drei Monate
später habe ich das Thema mit dem Artikel Immer
diese Jungfrauen erneut glossiert. Mein BlogAdmin (vereinfacht: meine Blogverwaltung)
hat auch eine wunderbare Statistikfunktion. Und dort kann ich sehen, welche
Artikel am meisten angeklickt und gelesen werden. Es ist kaum zu glauben, aber
der Artikel Die 72 Jungfrauen im Paradies
wird nach wie vor am häufigsten gesucht, ob er gelesen wird, lässt sich
allerdings nicht feststellen. Dabei wollte ich damals, als ich den Artikel
geschrieben habe, das Thema nur ein wenig ironisieren.
Josch 04.02.2017, 15.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Die Zeit zwischen den Jahren ist für mich die eigentlich stille Zeit des
Jahres. Zeit zum Innehalten und Nachdenken. Was hat das zu Ende
gehende Jahr gebracht? War es ein gutes Jahr? Oder war es ein Jahr, hinter das
man schnell einen Haken setzen sollte, gepflastert von Schicksalsschlägen,
Niederlagen und Verlusten? Wer war für das Jahr, so wie es abgelaufen ist,
verantwortlich? War ich es nicht selbst? War ich nicht der Gestalter meines
Lebens und seiner Umstände?
Josch 29.12.2016, 14.55 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Mit
welchen Worten würde wohl heute der Engel des Herrn die Geburt des Retters, des
Heilands verkünden? Ob er auch heute sagen würde: „Verherrlicht ist Gott in der
Höhe, und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade“? Und ferner: „Und
das Licht leuchtet in der Finsternis!“ Müsste der Engel nicht vielmehr sagen: „Ich
bin tief betrübt, und der Herr im Himmel hat sein Antlitz von euch gewendet,
denn überall, wohin er auch blickt, sieht er nur Mord und Totschlag, Hunger und
Durst. Und ihr verhärtet euer Herz und habt nur noch Angst.“ ...weiterlesen
Josch 22.12.2016, 11.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Warum Affe und Schwein zu Schimpfwörtern wurden
Josch 09.12.2016, 15.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL