Einfach zum Nachdenken

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Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Bücher & Filme

Mediales Morden macht müde

Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett

Ausgerechnet am Sonntag, dem Tag des Herrn, wie es so schön heißt, hält in steter Regelmäßigkeit und endloser Wiederholung das Grauen in deutschen Wohn- und Schlafzimmern Einzug und fesselt die Bewohner meist 90 Minuten vor den Bildschirm. Es ist einfach beruhigend, dass das Böse wenigstens im Fernsehen immer oder zumindest meistens besiegt wird, will heißen: Die Fernsehkommissare – schlau und erfahren wie sie nun einmal sind – decken die Verbrechen auf und machen die Täter dingfest, wenn diese nicht schon vorher ums Leben gekommen sind. So hat alles innerhalb 90 Minuten seine gute Ordnung: Tatort! Fast wie im richtigen Leben.

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Josch 11.11.2018, 17.02 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Würde

Die Würde ist wie ein Kompass, der uns durchs Leben führt

Als Artikel 1 unseres Grundgesetzes formuliert wurde, hatten die Verfasser aufgrund der bitteren Erfahrungen im Nationalsozialismus eine klare Vorstellung von der Würde des Menschen. Deswegen stellt die Würde sozusagen die Basis unseres Grundgesetzes dar: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ In den fast siebzig Jahren, die inzwischen vergangen sind, hat sich dieser klare Begriff von Würde sehr stark verändert. Die Menschen sind im Begriff, ihre Würde zu verlieren. Deswegen hat  der Neurobiologe Gerald Hüther ein Buch zum Thema „Würde“ geschrieben. Es geht darin weniger um den Versuch, das Thema neurobiologisch aufzuarbeiten bzw.  die Würde des Menschen mit naturwissenschaftlichen Methoden nachzuweisen – was gar nicht so leicht sein dürfte –, sondern eher um einen ethisch-philosophischen Appell, uns endlich wieder unserer Würde bewusst zu werden. Nach Gerald Hüther ist die Würde des Menschen ein im Menschen verankerter innerer Kompass.

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Josch 17.09.2018, 10.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Bruno und Schmuel: eine Freundschaft an einem Zaun

Über eine Freundschaft, die kein Zaun der Welt trennen kann

Die Familie eines hohen Offiziers zieht nach Aus-Wisch. Der Vater wird Leiter eines Lagers in Polen, die beiden Kinder – der neunjährige Bruno und die zwölfjährige Gretel – müssen ihre Freunde in Berlin zurücklassen und in das einsame Haus am Rande des großen Lagers ziehen. Weder Schule noch Freunde gibt es hier, dafür umso mehr grotesk-brutale Figuren, allen voran Oberleutnant Kotler.

Soldaten erschießen Menschen, hilfloses Personal, wie zum Beispiel Pavel, der freundliche Hausdiener, der eigentlich Arzt ist, wird für die geringste Unachtsamkeit brutal bestraft und misshandelt.

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Josch 31.07.2018, 12.20 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Die Kostbarkeit jedes Augenblicks genießen

Wie man die Angst vor dem Tod überwindet

Bei der Suche nach einem Buch über den Stamm der Seneca-Indianer und ihre Langhäuser stieß ich auf Irvin D. Yaloms Buch „In die Sonne schauen“. Ich blätterte darin, las mich fest und war sofort wieder davon fasziniert, wie schon vor etlichen Jahren, als ich es zum ersten Mal las. Die zentrale Botschaft des Buches ist, dass der Grund aller Ängste die Angst vor dem Sterben sei und dass uns die Furcht vor dem Tod ein Leben lang begleite.

Yalom, einer der bedeutendsten Psychotherapeuten der Gegenwart, empfindet die Philosophen für seine Arbeit hilfreicher als psychoanalytische Fachliteratur. Vor allem Epikur hat es ihm angetan, der schon 300 vor Christus unsere allgegenwärtige Furcht vor dem Tod als die Grundwurzel allen Elends betrachtete. Siehe auch die wunderbare Erzählung „Der Tod des Iwan Iljitsch“ von Leo Tolstoi, in dem der Sterbende Protagonist sich in der allerletzten Phase seines Lebens sich seines Seins bewusst wird. Er entdeckt sein Mitgefühl für seine Familie, die ihn ertragen musste und die er quälte, und kann dadurch in der Freude des intensiven Mitgefühls in Ruhe sterben.

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Josch 10.07.2018, 16.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Eine Erzählung über den Sinn des Lebens

Warum bist du hier?

Vor Kurzem hatte der dtv-Verlag zu einem Empfang ins „Café am Rande der Welt“ mit John Strelecky geladen. Dem Autor ist mit seinem Buch, das in Deutschland unter dem Titel „Das Café am Rande der Welt“ erschienen ist und dessen Originaltitel „The Why Are You Here Café“ lautet, ein Weltbestseller gelungen. Strelecky stellt darin auf unterhaltsame Weise existenziell-brisante Fragen: Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? und  Führst du ein erfülltes Leben? Eingebettet sind diese Fragen in eine interessante und unterhaltsame Geschichte: Der Erzähler gerät auf der Autobahn in einen Stau. Nichts geht mehr vorwärts. Wie im „realen“ Leben des Protagonisten. Da entschließt er sich zu wenden und von der Autobahn abzufahren. Dabei verfährt er sich hoffnungslos, das Benzin geht zur Neige, keine Ortschaft weit und breit, und es wird Nacht.

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Josch 25.06.2018, 18.43 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Petra Morsbach: Justizpalast

=Angeklagte, Beklagte, Richter, Staatsanwälte, Verteidiger und Zeugen

Der Roman spielt im München der frühen 1950er-Jahre bis herauf ins Jahr 2017. Thirza Zorniger, genannt Tizzi, ist die Tochter von Carlos Zorniger, einem berühmten Schauspieler, und Gudrun Zorniger. Die Ehe von Tizzis Eltern geht schon früh in die Brüche, da Carlos unzählige Affären hat. Thirza wächst nach der Trennung der Eltern bei ihren beiden Großtanten – Schossi und Berti – und den Großeltern in Pasing auf. Der Großvater, ein aus Ostpreußen stammender ehemaliger Strafrichter, in Jura promoviert, streng zu allen, außer zu sich selbst, wird von der Mutter Thirzas wegen seiner früheren Nähe zum Nationalsozialismus verachtet. Wilhelm arbeitete in der Verwaltung des Bayerischen Rundfunks, was ihm bis ans Lebensende zu schaffen machte, und sorgte für den Unterhalt seiner beiden Schwägerinnen und der eigenen Familie. Thirzas Mutter hatte auch Jura studiert, war aber aufgrund der Ehe mit Carlos zum zweiten Staatsexamen gar nicht mehr angetreten. Gudrun stirbt schon sehr früh an Krebs...

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Josch 15.04.2018, 12.58 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Leipzig liest 2018

Literarisch, lebendig, lohnenswert:  Leipzig liest 

Schon seit längerer Zeit schwärmten Kollegen und Freunde von der Buchmesse in Leipzig. Sie sei bunt, jung, direkt, überschaubar. Die Buchmesse in Leipzig müsse man erlebt haben. Und durch die vielen Cosplayer, die Manga- und Comicfiguren, die die Messe bevölkern, werde die Buchmesse so richtig lebendig. Ich hatte immer meine Bedenken, bin ich doch seit Jahrzehnten konsequent auf der Frankfurter Buchmesse. Dort gehöre ich hin, dort geht es vorwiegend um das Geschäftliche, um Fachbesucher, Verlage, Agenturen, um Lizenz- und Buchgeschäfte.

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Josch 18.03.2018, 18.27 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Warum ich Bücher in der Buchhandlung kaufe

In einer Buchhandlung werde ich beraten

Ich bin ein altmodischer Kunde. Ich kaufe Bücher lieber in einer Buchhandlung. Dort kann ich mir alle möglichen Bücher ansehen, herumstöbern, vor allem aber: sie anfassen, mit den Fingern über den Einband streichen, mich von der Haptik eines Buches ansprechen lassen, nicht nur vom Inhalt.

Das ist nicht möglich, wenn ich das Buch bei Amazon bestelle und es mir von einem schlecht bezahlten Paketdienst liefern lasse, ganz zu schweigen von der fehlenden Beratung, die auch noch so viele (digitale) Bewertungen nicht ersetzen kann. Meistens sagen mir die (kurzen) Bewertungen nichts, weil ich nicht weiß, welche Interessen der Rezensent vertritt. Da ist die persönliche Beziehung zwischen Kunde und Buchhändler, die bei einem Verkaufsgespräch – oder besser gesagt: bei einer Beratung – entsteht, von unschätzbarem Vorteil.

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Josch 11.02.2018, 20.12 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Anna Elisabeth Röcker: Meditation für alle

Meditation ist das Zu-Hause-Sein bei sich

Seit einigen Wochen gehöre ich zu den Menschen, die regelmäßig meditieren, nicht nur manchmal, also wenn ich gerade Lust und Zeit habe, sondern jeden Tag. Ganz konsequent. Und siehe da: Schon nach wenigen Tagen spürte ich, dass mich das tägliche Meditieren verändert. Ich habe das Gefühl, dass ich achtsamer mit mir umgehe, als öffne sich auf eine mir bisher nicht bekannte Weise mein Bewusstsein. Auch habe ich das Gefühl, dass ich ruhiger und insgesamt gelassener bin als vorher.

Zur Meditation kam ich durch das Buch „Meditation für alle“ von Anna Elisabeth Röcker, das mir vor Kurzem beim Umräumen wieder in die Hände fiel und das ich noch einmal gelesen habe.

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Josch 29.01.2018, 12.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Edith Wharton: Ethan Frome

Sprachlos die Gefangenschaft einer unglücklichen Ehe ertragen

Der Roman „Ethan Frome“ von Edith Wharton erschien erstmals im Jahr 1911. Die Autorin hat den Roman schon 1906 oder 1907 begonnen, und zwar in französischer Sprache. Und dann hat sie den Text grundlegend überarbeitet und verändert. 1922 schließlich erhielt der Roman noch eine Einleitung, mit der die Autorin verschiedenen Missverständnissen in der Rezeption des Romans entgegentreten wollte.

Der Roman spielt im fiktiven Dorf Starkfield in Massachusetts, der Erzähler ist ein junger Ingenieur, der von seinen Auftraggebern in diese einsame Gegend geschickt wurde, um Arbeiten für ein großes Kraftwerk in einem Ort unweit von Starkfield zu erledigen. Durch Umstände am Bau ist der Erzähler gezwungen, in dem Ort wesentlich länger zu bleiben als geplant, sodass er auch noch den ziemlich strengen Winter in Starkfield verbringt. Das  ärgerte ihn zunächst, doch „unter der hypnotisierenden Wirkung der Alltagsroutine fand“ er das Leben dort „auf trostlose Art zufriedenstellend“.

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Josch 07.01.2018, 12.34 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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